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Polarlichter tanzen in Deutschland: Außergewöhnliche Bilder

18:15
24. April 2023

Außergewöhnliche Bilder
Polarlichter tanzen über Deutschland

In vielen Teilen Deutschlands sind wunderschöne Polarlichter zu sehen gewesen. Vor allem in der Nordhälfte erschienen die grünlichen Bänder und Schleier am Himmel. Auslöser war ein Sonnensturm, der stärkste seit Jahren.

Polarlichter haben in der vergangenen Nacht ein Schauspiel der Extraklasse geboten. Die sogenannte Aurora Borealis war in Deutschland mindestens bis zur Landesmitte sichtbar. Die faszinierenden grünen und roten Farben am Himmel waren mancherorts sogar mit bloßem Auge zu erkennen.

Das Nordlicht ist ein Phänomen, das normalerweise vor allem in den hohen Breiten zu beobachten ist. Bei uns ist es oft nur mit ganz viel Glück zu sehen. Weitere Bilder des Naturschauspiels zeigen wir in der Fotostrecke:

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Polarlichter der Extraklasse über Deutschland: Seidene Vorhänge aus grünem Licht erscheinen am Himmel über Brokstedt nördlich von Hamburg. - © Alex Wirp

Von Kanada bis in den Süden der USA gab es am Montag sogar sehr ausgeprägte Polarlichter.

Sonnensturm trifft auf Erdmagnetfeld

Verantwortlich für die Polarlichter war ein sogenannter Sonnensturm, der stärkste seit 2015. Die Sonne schleudert ständig Plasma ins All. Ist dieser Teilchenstrom (Sonnenwind) in einem begrenzten Bereich der Sonne für kurze Zeit deutlich stärker, spricht man von einer Sonneneruption.

Von der Sonne ausgehend weht ständig ein Strom geladener Teilchen durch unser Sonnensystem. Von der Sonne ausgehend weht ständig ein Strom geladener Teilchen durch unser Sonnensystem. Bei großen Ausbrüchen kann dieser Sonnenwind zum gefährlichen Sturm anschwellen.

Treffen Strahlung und Teilchen einer Sonneneruption auf das Magnetfeld der Erde, kann dieser Sonnensturm zum Beispiel Polarlichter und im Extremfall sogar Störungen von Navigationssystemen und Stromnetzen verursachen.

Lexikon: So entstehen PolarlichterMehr erfahren

Am Freitag ereignete sich eine Sonneneruption, deren Sonnensturm am Sonntagabend auf die Erde traf. Ab Montag 1:00 Uhr befand sich die Erde im Zentrum des Sonnensturms. Dieser Sturm war noch etwas stärker als der vor rund vier Wochen. Diese beiden magnetischen Stürme sind die stärksten Ereignisse seit Juni 2015.

Die Intensität des Sonnensturms nimmt derzeit ab, sodass die Chancen auf weitere Polarlichter in der Nacht zum Dienstag eher gering sind.

Schon gewusst?

Am 2. September 1859 waren Polarlichter auf der Nordhalbkugel der Erde bis in die Tropen zu sehen.

Die Sonne befindet sich derzeit in einer Phase erhöhter magnetischer Aktivität, die voraussichtlich im Jahr 2025 ihren Höhepunkt erreichen wird. Die Frequenz von geomagnetischen Stürmen und Polarlichtern wird daher in den nächsten Jahren zunehmen.

Unterschiedliche Farben

Das Magnetfeld der Erde lenkt die geladenen Teilchen des Sonnenwindes in Richtung Nord- und Südpol ab. Dort tauchen diese in die Erdatmosphäre ein. In der oberen Atmosphäre stoßen sie mit Luftmolekülen zusammen und geben dabei einen Teil ihrer Energie ab. Besonders Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle werden hier ionisiert und so zum Leuchten angeregt.

Die Farbe des Polarlichts hängt von der Art der Luftmoleküle und ihrer Höhe in der Atmosphäre ab. So leuchten Sauerstoffatome in 100 Kilometer Höhe grün, in 200 Kilometer Höhe dann orange bis rot. Blau bis Violett entsteht durch die Anregung von Stickstoffatomen.

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