WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Klimawandel /

Neue Forschungsergebnisse der NOAA aus den USA: Marine Hitzewellen länger und intensiver

06:45
30. März 2023

Neue Forschungsergebnisse
"Marine Hitzewellen" intensiver

Meeresboden

Ein Forscherteam der NOAA hat neue Erkenntnisse zu Wärmephasen in den Ozeanen gewonnen. Demnach können sogenannte "marine Hitzewellen" am Meeresboden länger und intensiver ausfallen als solche in den oberen Schichten der Ozeane. Und das hat Folgen.

Neue Forschungsergebnisse der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) aus den Vereinigten Staaten zeigen, dass positive Temperaturanomalien in den oberen und unteren Meeresschichten zum Teil voneinander entkoppelt stattfinden können.

Während sich die Forschung in der Vergangenheit oft nur auf Temperaturextreme an der Ozeanoberfläche und deren Auswirkungen auf das marine Ökosystem konzentrierte, wurde in der kürzlich erschienenen Studie der Fokus auf besonders warme Phasen am Meeresboden gelegt.

In einer Analyse der Wassertemperaturen der kontinentalen Schelfgewässer rund um Nordamerika für die Jahre 1993 bis 2019 haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass Wärmephasen in tiefen Meeresschichten intensiver sind und länger andauern können als jene an der Meeresoberfläche.

MeeresoberflächeMarine Hitzewellen in den oberen Schichten der Schelfgewässer treten häufig gleichzeitig mit Hitzewellen in tieferen Schichten auf.

Die Intensität und Dauer der sogenannten “bottom marine heatwaves” variiert dabei stark mit der Tiefe des Meeresbodens. Meist liegt die Intensität bei plus 0,5 bis 3 Grad.

Eine starke Erwärmung der Meeresoberfläche geht oftmals mit solchen "marinen Hitzewellen" einher. Sowohl in tieferen Schichten der untersuchten Schelfgewässer um Nordamerika als auch an der Wasseroberfläche treten dann deutlich erhöhte Temperaturen häufig gemeinsam auf. Dennoch können diese Anomalien in der Tiefe auch auftreten, ohne dass gleichzeitig eine Erwärmung der oberen Meeresschichten vorliegen muss.

Schon gewusst?

71 Prozent der Erde sind mit Wasser bedeckt. Alleine der Pazifik nimmt davon etwa 33 Prozent ein. Die restlichen 29 Prozent der Erdoberfläche bestehen aus Landmasse, wobei der asiatische Kontinent neun Prozent ausmacht.

Perioden mit anormal hohen Meerestemperaturen können dabei erhebliche negative Auswirkungen auf das marine Ökosystem, die Küstenregionen und die Wirtschaft haben.

"The Blob" und seine Folgen

"The Blob" (zu Deutsch: Klecks) ist ein Beispiel dafür. Dabei handelt es sich um eine überdurchschnittlich warme Wassermasse, welche ein großes Gebiet des nördlichen Pazifiks entlang der Küste Nordamerikas betrifft. "The Blob" wurde erstmals im Jahr 2013 entdeckt und hatte große Auswirkungen.

Die Erwärmung löste eine Kettenreaktion aus: Plankton und kleinere Fische, die normalerweise kaltes Wasser zum Leben benötigen, wanderten ab, um dem wärmeren Gewässer zu entkommen. Dadurch fanden Seevögel nicht mehr genug Nahrung. Infolgedessen kam es zu einem weit verbreiteten Sterben der Seevögel.

Zudem verzeichneten Behörden in den Jahren 2015 und 2016 rund um den Golf von Alaska das größte Sterben der Vogelart Trottellumme seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch Wale, Seelöwen und Walrosse wurden tot aufgefunden. Ihr Verenden könnte mit giftigen Algen im Zusammenhang stehen.

Mehr Themen zum KlimawandelMehr erfahren
Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...