Der Pegel des Bodensees liegt knapp einen Meter höher als sonst für diese Jahreszeit üblich wäre. Auch der Wörthersee und Seen im Salzkammergut sind gut gefüllt. Der viele Niederschlag der vergangenen Wochen hat aber auch sein Gutes.
Der heurige November zeigt sich von der nassen Seite. In den vergangenen drei Wochen sind entlang der Alpennordseite zwischen 100 und knapp über 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Auch im Süden kamen bisher rund 50 Liter Niederschlag zusammen.
Die Folge sind regional hohe Wasserstände an Flüssen und Seen. In Lustenau in Vorarlberg fließen aktuell über 330 Kubikmeter Wasser pro Sekunde flussabwärts in den Bodensee. Im Mittel beträgt der Abfluss dort etwa 230 Kubikmeter pro Sekunde. In den zurückliegende 24 Stunden waren dies hochgerechnet etwa 32 Milliarden Liter Wasser.
Bodensee auf hohem Niveau
Somit liegt der Pegel des Bodensees derzeit bei 409 Zentimetern und damit knapp einen Meter höher als im Mittel für diese Jahreszeit üblich wäre. In weiterer Folge fließt der Rhein in die Schweiz und nach Deutschland. In Basel war der Abfluss am Montagmorgen drei Mal so groß wie normalerweise im November. Am vergangenen Mittwoch musste dort der Rhein aufgrund Hochwasser für die Schifffahrt gesperrt werden.
Auch die Seen im Salzkammergut sind momentan gut gefüllt. Die Pegel vieler von ihnen wie der Wolfgangsee oder der Attersee sind derzeit rund 20 Zentimeter höher als im langjährigen Mittel für diese Jahreszeit. Der Wasserstand der Donau bei Mauthausen stieg in den vergangenen zwei Wochen um rund 70 Zentimeter an.
Der Regen führt auch beim Neusiedler See zu einem Anstieg. Nach rekordniedrigen Wasserständen im letzten Winter und Frühling liegt der Pegel jetzt bei 115,12 Metern. Dies ist zwar noch immer 30 Zentimeter unterhalb des langjährigen Mittels für diese Jahreszeit, aber 25 Zentimeter über dem niedrigsten Wasserstand seit 1965, welcher im Vorjahr im Oktober gemessen wurde.
Pegel der Kärntner Seen sinken langsam
Im Gegensatz zu Seen und Flüssen entlang der Alpennordseite sinken die Pegel im Süden des Landes langsam ab. Der Wörthersee, Millstätter See oder Faaker See weisen für Mitte bis Ende November noch relativ hohe Wasserstände auf.
Die Grafik zeigt die enormen Regenmengen bei der Wetterstation Loibl/Tunnel in Kärnten in den vergangenen Wochen.
Allerdings sind diese auf die großen Regenmengen Ende Oktober bis Anfang November zurückzuführen. Dort kamen in 11 Tagen lokal etwa 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen.
Der viele Regen war aber auch ein Segen für die Natur. So konnte einerseits das Grundwasser vom Regen profitieren. Die Grundwasserstände im Westen und Süden sowie in Teilen des Nordes sind derzeit auf erhöhten Niveaus. Andererseits liegt in den Bergen oberhalb von rund 2500 Meter bereits eine 1,5 bis 2 Meter mächtige Schneedecke.