Eine NASA-Sonde hat einen Asteroiden erfolgreich aus seiner Umlaufbahn gelenkt. Die erste absichtlich herbeigeführte Kollision einer Raumsonde mit einem großen Gesteinskörper aus dem Weltall ist wegweisend.
Der Test für den Ernstfall ist geglückt. Die Bahn eines Asteroiden ist durch die Kollision mit der Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test) wie geplant verändert worden. Die NASA wollte mit dem Experiment am Asteroiden Dimorphos herausfinden, ob die Erde vor Einschlägen von Himmelskörpern geschützt werden kann.
Rund zwei Wochen nach dem Einschlag der DART-Sonde ergaben die Analysen, dass die Umlaufbahn von Dimorphos verändert wurde. Dazu musste die "Kamikaze-Sonde" mit einer Größe eines Getränkeautomaten den 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörper auf einer genau vorausberechneten Flugbahn perfekt treffen.
Umlaufbahn nach Kollision kürzer
Vor dem Einschlag von DART benötigte Dimorphos 11 Stunden und 55 Minuten, um seinen größeren Mutterasteroiden Didymos zu umkreisen. Seit der absichtlichen Kollision am 26. September haben Astronomen mit Teleskopen auf der Erde gemessen, wie stark sich diese Zeit verändert hat. Der Einschlag der Sonde hat die Umlaufzeit von Dimorphos um Didymos um 32 Minuten verkürzt.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass versucht wurde, die Flugbahn eines Himmelskörpers zu beeinflussen. Dabei ging und geht von dem Asteroiden keine Gefahr für die Erde aus. Bei dem Manöver handelte es sich lediglich um einen Test für wissenschaftliche Zwecke. In rund 2 Jahren soll zur noch genaueren Erforschung die ähnliche Mission "Hera" der Europäischen Raumfahrtagentur ESA starten.
Projekt ist zukunftsweisend
Sollte in Zukunft ein Asteroid der Erde gefährlich nahekommen, so können die Erkenntnisse der DART-Mission wertvolle Hinweise für etwaige Abwehrversuche liefern. Um im Ernstfall einen gefährlichen Gesteinsbrocken an der Erde vorbeizulenken, wären laut NASA bei einem frühzeitigen Eingreifen nur minimale Änderungen an der Flugbahn nötig.
Allerdings ist zu betonen, dass von den Milliarden Asteroiden und Kometen in unserem Sonnensystem nur sehr wenige als potenziell gefährlich für die Erde eingestuft werden. Für die kommenden 100 Jahre ist nicht mit einem Einschlag zu rechnen. Dass irgendwann aber wieder ein Himmelskörper die Erde zu treffen droht, gilt als wahrscheinlich.