Der diesjährige Februar geht in die Geschichte ein. Er ist der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Rekordverdächtig waren auch die Niederschlagsmengen in einigen Regionen des Landes.
Ein Februar, wie es ihn nur selten gibt: Immer wieder haben Atlantiktiefs sehr milde Luft zu uns geschaufelt. Die Nächte blieben weitgehend frostfrei. Daraus resultierte eine deutlich positive Temperaturabweichung, die alle bisherigen Jahre übertraf.
Mit einem Tagesmittel von 6,6 Grad brach der Februar den alten Rekord von 1990 um fast ein Grad. Oftmals erreichten die Höchstwerte die 10-Grad-Marke oder lagen deutlich darüber. Den deutschlandweiten Höchstwert von 18,8 Grad meldete das oberbayerische Rosenheim am 16. Februar.
Schon gewusst?
Selbst der März war in den vergangenen Jahren kühler und sogar im April 2021 gab es ein ähnliches Temperaturmittel wie im diesjährigen Februar.
Die ungewöhnlich hohen Temperaturen, die eher für Mitte April typisch sind, wurden jedoch auch durch die milden, wolkenverhangenen Nächte begünstigt.
Winterwetter mit Schnee und Frost blieb in diesem Februar die absolute Ausnahme. Nur gegen Ende des Monats trat häufiger Frost auf. Der deutschlandweite Tiefstwert von minus 5,2 Grad wurde am 24. Februar gemessen. Vor zwei Jahren gab es dagegen deutlich mehr Frostnächte.
Regional über 150 Liter Regen
Die Tiefs brachten nicht nur milde Luft, sondern jede Menge Regen. Im Landesdurchschnitt fiel mit 81 Litern pro Quadratmeter rund zwei Drittel mehr als im langjährigen Mittel (rund 55 Liter). In zahlreichen Regionen kam doppelt so viel Niederschlag zusammen, wie sonst im Februar durchschnittlich fällt.
Besonders viel Niederschlag mit teils über 150 Litern pro Quadratmeter kam in den Gebieten am Westrand der Mittelgebirge herunter. So meldete Baiersbronn im Schwarzwald zum Beispiel 263 Liter. Besonders in den nördlichen Landesteilen blieb die Hochwasserlage über längere Zeit angespannt.
Die trockensten Regionen lagen am südlichen Oberrhein und im südlichen Alpenvorland, wo teilweise weniger als 30 Liter gemessen wurden.
Aufgrund der überwiegend nassen Witterung fiel die Sonnenscheinbilanz mager aus. Besonders selten schaute die Sonne im Nordwesten des Landes heraus.
Früher Vegetationsstart
Das milde Wetter der vergangenen Wochen ging auch an der Natur nicht spurlos vorbei. Vielerorts begann bereits die Forsythienblüte, was normalerweise erst im März der Fall ist.
Für die Jahreszeit ungewöhnlich früh begannen entlang des Rheins auch die ersten Eschen zu blühen. Im Südwesten Deutschlands konnten sogar blühende Mandelbäume bewundert werden.
Schwerer Sturm fegt durchs Land
Ein ausgewachsener Sturm überquerte in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar die westlichen und nördlichen Landesteile und brachte besonders an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste Böen bis Orkanstärke hervor. Insgesamt hielten sich die Schäden aber in Grenzen.