Klimawandel: Alpenhütten durch auftauenden Permafrost in Gefahr

Der tauende Permafrost gefährdet mehrere Berghütten in den Alpen. Die Mutthornhütte in der Schweiz musste diesen Sommer wegen Felssturzgefahr komplett geschlossen bleiben. Auch andere Hütten sind von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Die Mutthornhütte des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) in den Berner Alpen hat diesen Sommer nicht öffnen können. Grund dafür ist die hohe Steinschlag- und Felssturzgefahr. Mitverantwortlich ist auch der Klimawandel, denn durch den tauenden Permafrost verlieren die Felshänge an Stabilität.

Bereits seit längerem ist klar, dass in der Umgebung der Mutthornhütte große Felsmassen in Bewegung sind und die gefährdete Hütte nicht öffnen kann. Über den Sommer verbesserte sich die Lage keineswegs. Im Gegenteil: Die anhaltend hohen Temperaturen im Hochgebirge sorgten vielerorts für eine erhebliche Steinschlaggefahr.

So wurden beispielsweise auch Touren auf das Matterhorn ausgesetzt und die Behörden rieten vom Aufstieg auf den Mont Blanc, dem höchsten Gipfel der Alpen, ab. Neben dem tauenden Permafrost erhöhte auch die geringe Schneedecke die Steinschlaggefahr. Unser WetterReporter berichtete:

Es ist das erste Mal, dass die 126 Jahre alte Mutthornhütte den Sommer über zu bleibt. Diskutiert wird ein möglicher Neubau an einem sichereren Standort gleich in der Nähe. Im Schweizer Kanton Wallis müssen mehrere gefährdete Hütten ebenfalls verschoben werden, darunter auch die Rothornhütte oberhalb von Zermatt. Kurz- oder mittelfristig stehen diverse Hütten wohl vor dem Aus.

Der Klimawandel verändert die hochalpine Landschaft in einem derart hohen Tempo, dass Naturgefahren, aber auch touristische und wirtschaftliche Chancen fortlaufend neu bewertet werden müssen. So macht etwa ein Neubau der Mutthornhütte nur bedingt Sinn, wenn der majestätische Kanderfirn, der die Hütte umgibt, in einigen Jahrzehnten größtenteils weggeschmolzen ist.