Selten, aber nicht unmöglich: Das WetterRadar von Dienstagabend zeigte mitten über der Sahara-Wüste Gewitter.
Ein für die Sahara ungewöhnliches Wetterphänomen konnte am Dienstagabend beobachtet werden: Trotz der großen Trockenheit über dem heißen Wüstengelände hatten sich zahlreiche kleine Gewitter gebildet. Wie ist sowas möglich?
Im Grunde gelten auch für Wüstengebiete die gleichen Entstehungsbedingungen für Gewitter wie in allen anderen Regionen der Erde. Die wichtigste Zutat ist energiereiche Luft, die ungehindert bis in große Höhen aufsteigen kann.
Die Gewitterzellen über der Sahara in der Vergrößerung.
Ist diese Voraussetzung erfüllt, entsteht eine gewitterträchtige Quellwolke. Anders als in feuchter Luft beginnt ihr Aufstieg aber über der trockenen Wüste meist erst in Höhen über 3000 Metern.
Außerdem steigen die Wolken von dort aus bis zu 15 Kilometer hoch, bevor sich ihr Wolkenamboß auszubreiten beginnt. Wenn diese Zutaten zusammenkommen, können sich aber auch über Wüstengebieten blitzreiche Gewitter entladen.
In Wüstengebieten sind Gewitterwolken oft so hoch, dass ihr Regen bereits verdunstet, bevor er den Boden erreicht.
Allerdings schafft es der Regen solcher Wüstengewitter längst nicht immer auch bis zum Boden. Denn in der trockenen Luft in Bodennähe verdunsten die Tropfen häufig komplett, bevor sie Dünen oder Felsen benetzen können.