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Extremes Hochwasser in vielen Ländern - Zerstörung wird sichtbar

18:07
17. September 2024

Zerstörung wird sichtbar
Extremes Hochwasser in vielen Ländern

Einige unserer Nachbarländer wurden in den vergangenen Tagen von verheerenden Regenfällen heimgesucht. Der Regen ist nun zwar abgezogen, eine gefährliche Hochwassersituation hält die Länder aber weiterhin in Atem. Wir schauen, was bisher passiert ist.

Österreich

Bislang sind fünf Todesopfer offiziell bestätigt.

  • In der Stadt Korneuburg an der Donau, nördlich von Wien, wurde am Sonntagabend ein Durchfluss von mehr als 10 Millionen Liter Wasser pro Sekunde gemessen. Mit Ausnahme des Jahres 2013 ist dies der größte jemals gemessene Durchfluss seit dem Jahr 1899.
  • An rund 150 der insgesamt 280 Wetterstationen wurden über 100 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, an rund 60 Stationen waren es über 200 Liter und an 12 Stationen sogar 300 bis über 400 Liter.
  • Viele Dörfer mussten evakuiert werden. Dank der Schutzmaßnahmen nach dem Hochwasser 2002 konnten allerdings größere Schäden vermieden werden.
  • In den höheren Lagen der österreichischen Alpen fielen 1 bis örtlich 2 Meter Schnee. Für September sind diese Mengen örtlich rekordverdächtig.

Tschechien

Das Land meldet vorerst drei Todesopfer. Mehr als 10 Menschen werden noch vermisst.

  • Rund um das Altvatergebirge an der Grenze zu Polen fielen innerhalb weniger Tage mehr als 400 Liter Regen. Selbst für die modernsten Hochwasserschutzanlagen viel zu viel - zahlreiche Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten.
  • Besonders schwer getroffen sind die Orte Jeseník, Ostrava, Litovel und Krnov.
  • Bis Ende Oktober wird im Katastrophengebiet die Armee mit 2000 Soldaten eingesetzt.

Polen

Das Hochwasser forderte bislang sechs Menschenleben.

  • Der Südwesten des Landes ist von den Überschwemmungen besonders stark betroffen. Das Hochwasser wurde dort als Naturkatastrophe eingestuft. Dadurch können leichter Notmaßnahmen ergriffen und die Hilfsmaßnahmen verbessert werden.
  • Die Bewohner der großen Stadt Nysa haben die Nacht damit verbracht, den Einsturz eines großen Deichs zu verhindern. Rund 2.000 Männer, Frauen, Kinder und ältere Menschen aus der Stadt haben gemeinsam mit der Armee und der Feuerwehr Sandsäcke gefüllt und als Menschenketten auf dem Deich verteilt. Die Innenstadt wurde (vorerst) vor weiteren Überschwemmungen bewahrt.

Rumänien

Bislang wurden sieben Todesopfer offiziell bestätigt. Besonders betroffen sind die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Etwa 300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auch der Westen der Republik Moldau ist besonders stark betroffen.

Ungarn und Slowakei

In den Hauptstädten Budapest und Bratislava wird der Wassertand der Donau genauestens beobachtet. Der Scheitelpunkt wird hier erst im Laufe der Woche erwartet. Auch in vielen Dörfern und Städten entlang der Flüsse sind Straßen an den Ufern oft gesperrt. Vielerorts stehen Sandsäcke bereit, um den Überschwemmungen zu begegnen.

Vor allem in weiten Teilen Polens, Tschechiens, Rumäniens und Österreichs ist das öffentliche Leben (teilweise) zum Erliegen gekommen. Tausende Haushalte sind immer noch ohne Strom, und erst im Laufe der Woche nimmt die Gefahr von Überschwemmungen allmählich ab. Bis dahin bleibt die Lage für viele in den betroffenen Regionen sehr angespannt.

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