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Drittes Jahr in Folge La Niña: Folgen für unser Wetter

14:49
7. September 2022

Drittes Jahr in Folge
La Niña: Folgen für unser Wetter

Wie wird der Winter? Solche Vorhersagen sind auch in La Niña Jahren nur eines: So wie alle Winterprognosen nur für die Tonne.Wie wird der Winter? Solche Vorhersagen sind auch in La Niña Jahren nur eines: So wie alle Winterprognosen für die Tonne.

Derzeit ist das Klimaphänomen La Niña wieder aktiv und bleibt voraussichtlich noch bis zum Jahresende bestehen. Ähnlich wie sein Gegenspieler El Niño bringt auch La Niña weltweit Wetterkapriolen - in Europa aber eher nicht.

Das aktuelle La Niña-Ereignis hat im September 2020 begonnen. Es ist das erste in diesem Jahrhundert, dass in drei aufeinanderfolgenden Jahren das Wetter in vielen Regionen der Erde bestimmt. Insgesamt sind die Auswirkungen von La Niña nicht ganz so stark wie beim Gegenspieler El Niño. Am meisten sind unmittelbar an den Pazifik grenzende Regionen betroffen.

Für Mitteleuropa gibt es allerdings keine eindeutigen Hinweise auf einen Einfluss. Häufig liest man, dass der Winter wegen La Niña schneereich und kalt werden würde. Zuletzt hatten wir es aber im vergangenen Winter mit solch einem Ereignis zu tun. In Sachen Schnee und Dauerfrost ist er in manchen Regionen ein Komplettausfall gewesen. Zudem war es sehr mild.

Der Winter 2020/21, bei dem es ebenfalls ein La Niña-Ereignis gab, brachte viel Schnee, am Ende waren die Temperaturen aber durchschnittlich. Beim La Niña-Ereignis im Jahre 2010 gab es in Mitteleuropa einen schneereichen und auch kalten Winter.

Dies zeigt wohl, dass die derzeit zu lesenden Winterprognosen reine Spekulation sind, denn zwei Ereignisse machen noch keine Statistik. So waren die Winter bei früheren La Niña-Ereignissen, wie zum Beispiel von 1998 bis 2000, bei uns eher mild.

Zum Zusammenhang von La Niña oder El Niño auf das Wetter in Europa gibt es zusätzlich wissenschaftliche Analysen. Auch diese zeigen keinen eindeutigen Trend. Es gibt in Mitteleuropa Jahre mit kalten, aber auch mit milden Wintern bei La Niña. Insofern gilt wie immer bei Jahreszeitenprognosen: Warten wir es einfach mal ab.

Weltweite Auswirkungen von La Niña

Die Grafik zeigt, wie und wo La Niña nach heutigem Stand der Wissenschaft das Wetter beeinflusst.Die Grafik zeigt, wie und wo La Niña nach heutigem Stand der Wissenschaft das Wetter beeinflusst.

In anderen Teilen der Welt hat La Niña jedoch massive Auswirkungen auf das Wetter. So fällt an der australischen Nordostküste sowie in Südostasien tendenziell mehr Niederschlag. In Südamerika regnet es hingegen weniger als im Durchschnitt. Dort ist es vor allem an der Pazifikküste kälter als im langjährigen Mittel. An der Golfküste ist es wärmer.

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Im Atlantik bilden sich häufig mehr Hurrikane, wobei von diesem Effekt aktuell noch nichts zu spüren ist. Im Atlantik ging der August in diesem Jahr ohne einen einzigen Tropensturm in die Geschichte ein.

Auch in anderen Bereichen hat La Niña Einfluss. So hat das Horn von Afrika häufiger mit Dürren zu kämpfen, während es in Südafrika nasser als durchschnittlich ist.

Was ist La Niña?

Die Karte zeigt die für La Niña typische Temperaturanomalie über dem Pazifik. Die Karte zeigt vor der Küste Südamerikas einen blauen Bereich im Pazifik, der eine Temperaturabweichung nach unten kennzeichnet. Dies ist typisch für das Phänomen La Niña. - © NOAA

La Niña beschreibt eine Temperaturanomalie vor der Pazifikküste Südamerikas. Wenn die Wasseroberfläche in einem bestimmten Bereich im Pazifik mehr als 0,5 Grad unter dem Klimamittel liegt, dann spricht man von dem Phänomen.

Dies ist aktuell der Fall und mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 70 Prozent bleibt das laut Warnlagenbericht der amerikanischen Wetterbehörde auch bis zum Jahresende so. Die Möglichkeit, dass das Ereignis bis in den Februar nächstes Jahr anhält, liegt bei etwa 55 Prozent.

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