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Der April im Monatsrückblick: Trüb und nass wie schon lange nicht mehr - Viele Tage mit Frost

15:23
28. April 2023

Monatsrückblick
Trübster und nassester April seit Jahren

Gewitterwolke spukt Blitz über Feld aus, gleich zwei Regenbögen zu sehen.Der April hat seinem Namen als launischer Monat alle Ehre gemacht. Immer wieder gab es Regen. Vielerorts waren farbenprächtige Regenbögen, örtlich sogar Blitzspektakel zu sehen. - © Torben Brehme

Im April 2023 hat sich die Sonne so wenig wie seit Jahren nicht mehr gezeigt. Zudem war er ähnlich unterkühlt wie in den beiden Vorjahren. Auffallend waren die vielen Frosttage. Der Monat hatte aber auch seine guten Seiten.

Längere kühle Phasen haben den diesjährigen April geprägt. Außerdem brachten uns Tiefdruckgebiete viele Wolken und zum Teil ergiebige Niederschläge. Für die Natur war der viele Regen nach dem trockenen Winter vor allem im Süden des Landes ein Segen.

Der diesjährige April war etwas kühler als im vergangenen Jahr.Der diesjährige April war etwas kühler als derjenige vor einem Jahr.

Mit rund 7,5 Grad lag das landesweite Monatsmittel etwas mehr als eineinhalb Grad unter dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. An vielen Tagen wurden nur Höchstwerte um oder knapp über 10 Grad gemessen, da wir uns oft im Einflussbereich kalter nördlicher bis nordöstlicher Winde befanden. In den Nächten trat vermehrt Bodenfrost auf, zeitweise auch Luftfrost bis minus 5 Grad.

Am kältesten war es im Flachland mit minus 7,1 Grad am 4. April in Barth bei Rostock. Am selben Tag wurde auf der Zugspitze ein Tiefstwert von minus 18,1 Grad registriert. Von Bayern bis Brandenburg sowie generell in den Mittelgebirgen wurden im gesamten Monat rund 10, teilweise sogar bis zu 15 Frosttage gezählt.

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Der April hat sich in diesem Jahr von seiner launischen Seite gezeigt. Es gab unter anderem viele Regenbögen und wunderschöne Wolkenstrukturen, wie die folgenden Bilder zeigen. - © Heinz-D. Fleck

Angenehm milde Tage mit Höchsttemperaturen deutlich über 15 Grad waren dagegen selten. Einen Hauch von Frühsommer mit Spitzenwerten über 20 Grad erlebten wir erst am 21. und 22. April. Jena in Thüringen und Nienburg in Niedersachsen meldeten jeweils am 22. April mit 24,6 Grad den bundesweit höchsten Wert. Erstmals seit 2008 wurde jedoch im April kein einziger Sommertag mit mehr als 25 Grad beobachtet.

Nassester April seit 15 Jahren

An vielen Tagen übernahmen Tiefdruckgebiete die Regie über das Wetter. Deshalb präsentierte sich der April nasser als sonst. Im landesweiten Durchschnitt fielen rund 65 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, rund 40 Prozent mehr als im langjährigen Mittel.

Der diesjährige April war der nasseste seit 2008.Der diesjährige April war der nasseste seit 2008. Es gibt aber auch Regionen, die nur unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen abbekamen.

Das Motto "der April macht, was er will" traf an den meisten Tagen zu. Immer wieder zogen Schauer über das Land, die teilweise auch Graupel und Schneeflocken im Gepäck hatten.

In der Südhälfte erfassten die meisten Wetterstationen an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Zwischendurch brachten uns Tiefdruckgebiete auch länger anhaltende Regenfälle, die in einigen Gegenden innerhalb eines Tages mehr als 20 Liter pro Quadratmeter hinterließen.

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Den höchsten Tagesniederschlag verbuchten Baiersbronn im Schwarzwald mit 51 Liter pro Quadratmeter am Monatsanfang und Oberstdorf mit derselben Menge am 28. April. Am Abend des 23. April entluden sich zudem in Bayern blitzintensive Gewitter. Über den ganzen Monat verteilt war es an den Alpen mit über 200 Liter pro Quadratmeter am nassesten.

Allerdings gab es auch Regionen, in denen der Monat eher trocken verlief: In der Vorderpfalz, im Mittelrheintal, im Breisgau sowie in einem breiten Streifen von Südniedersachsen bis zur Ostsee fielen teilweise weniger als 25 Liter pro Quadratmeter und damit weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.

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Weiße Überraschung mitten im April: Am bayerischen Alpenrand schneit es am Freitag noch mal kräftig.

Zwischendurch meldete sich im April auch noch mal der Winter zurück. So schneite es über Ostern in den Alpen recht ergiebig. Auch zur Monatsmitte brachte dort ein sogenanntes Vb-Tief reichlich Schnee bis in die Täler. In den Mittelgebirgen reichte es allenfalls für eine dünne Schneedecke, die rasch wieder abschmolz.

Trübster April seit Jahren

Anders als in den Vorjahren überwogen die Wolken. Entsprechend mager fiel die Sonnenscheinbilanz mit durchschnittlich 150 Stunden aus. Das ist deutlich weniger als im Aprilmittel der vergangenen 30 Jahre.

Der April war ähnlich trüb wie im Jahre 2017. Die Sonne schien etwa ein Fünftel weniger als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Der April war ähnlich trüb wie im Jahre 2017. Die Sonne schien etwa ein Fünftel weniger als im Mittel der vergangenen 30 Jahre.

Mehr als 200 Sonnenstunden gab es an Nord- und Ostsee. Im Süden Baden-Württembergs und Bayerns schien die Sonne dagegen nur etwa halb so lange. Dort sind das weniger als drei Viertel des Klimamittels.

Auswirkungen auf Böden und Vegetation

Der insgesamt kühle Frühling wirkt sich auf die Vegetation aus. Im Vergleich zu den Vorjahren ist sie in den meisten Landesteilen etwa zwei Wochen im Rückstand. Die unterkühlten Frühlingstage bremsten auch die Verdunstung stark, die eigentlich schon Anfang April durch die starke Sonneneinstrahlung zu erwarten gewesen wäre.

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Von der warmen Winterjacke ins T-Shirt, in den Regenmantel und wieder zurück: Das Wetter im April ist bisher sehr abwechslungsreich gewesen. Im oberschwäbischen Bad Schussenried umschließt ein doppelter Regenbogen nach starken Regenschauern die Wallfahrtskirche. - © Christian Rudolph

Dies hat jedoch auch einen großen Vorteil: Der viele Regen im März und die Niederschläge im April haben die noch im Winter herrschende Trockenheit deutlich gemildert. Das Wasser ist mittlerweile tief in den Boden eingedrungen, sodass die Startbedingungen deutlich besser sind als in den Vorjahren.

Zudem schadet der anhaltende Regen Schädlingen wie dem Borkenkäfer, der sich am besten bei trockener und warmer Witterung vermehrt.

Allerdings ist es zu kurz gegriffen, von den recht großen Niederschlagsmengen auf den Grundwasserspiegel zu schließen. Zwar ist der Boden in den oberen und vielerorts auch in den darunter liegenden Schichten gut durchfeuchtet. Doch das Grundwasser, das sich viele Meter unter der Erdoberfläche befindet, hat sich noch längst nicht in allen Regionen erholt.

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