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Ausmaß der Katastrophe - Libyen: 10.000 Vermisste nach Flut

10:47
13. September 2023

Ausmaß der Katastrophe
Libyen: 10.000 Vermisste nach Flut

Die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten haben in Libyen große Schäden angerichtet und Tausende Menschen in den Tod gerissen. Neue Bilder zeigen das Ausmaß der Katastrophe.

Nach den katastrophalen Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten suchen Rettungskräfte weiter nach Überlebenden. Wegen der Wassermassen sind viele Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach Angaben des Roten Kreuzes vom Dienstag gelten rund 10.000 Menschen als vermisst. Bilder aus dem Bürgerkriegsland zeigen das Ausmaß der Schäden, besonders dramatisch ist die Lage in der Hafenstadt Derna.

Ein Grund für die vielen Opfer sind unter anderem zwei gebrochene Dämme in der Nähe von Derna mitten in der Nacht zum Montag. Durch die Dammbrüche rollte eine gewaltige Flutwelle durch die Stadt. Diese spülte sogar ganze Stadtviertel mit ihren Häusern und Bewohnern ins Meer.

Neben Derna waren auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen. Der Bürgermeister in Schahat sprach von rund 20.000 Quadratkilometern - eine Fläche etwa so groß wie Sachsen-Anhalt.

Über 100 Liter Regen in der Wüste

In der sonst trockenen Wüstenregion fielen am Wochenende innerhalb weniger Stunden zwischen 50 und knapp 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Wetterstation Al-Marj auf rund 300 Metern Höhe unweit der Mittelmeerküste meldete 142 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Solche Regenmengen sind in dieser Gegend äußerst selten.

Inoffizielle Messungen gehen teils sogar von bis zu 400 Liter aus. Die international anerkannte Regierung in der Hauptstadt Libyens spricht von den schwersten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren.

Tief DANIEL: Auch für Fluten in Griechenland verantwortlich

Ursache der Überschwemmungen ist Tief DANIEL, das zuvor auch in Griechenland gewütet hat. Dort sind gigantische Regenmassen von mehr als 750 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden gefallen. Solche Regensummen gibt es in Europa nur selten.

Betroffen war vor allem die Region Thessalien in Mittelgriechenland. Dort stand das Wasser oft bis zu den Dächern, zahlreiche Straßen und Brücken sind beschädigt, bisher wird von 15 Todesopfern berichtet.

Die Menschen können teils noch immer nicht in ihre Häuser zurück. Im Laufe des Tages soll nahe der Stadt Larisa ein Flüchtlingslager für 1300 Betroffene bereitgestellt werden.

Die wichtigste Autobahn des Landes zwischen den Metropolen Athen und Thessaloniki war am Mittwoch in Teilen immer noch überschwemmt.

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