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Auf dem Weg zum Jupiter: ESA-Raumsonde Juice auf der Suche nach Leben - Start geglückt

12:39
16. April 2023

Reiseziel Jupiter
Raumsonde Juice auf der Suche nach Leben

Die ESA-Raumsonde "Juice" ist nach anfänglichen Startschwierigkeiten erfolgreich zu ihrer langen Reise zum Jupiter aufgebrochen. Ziel der Mission ist vor allem die Erforschung der Eismonde. Es soll herausgefunden werden, ob sich dort Leben entwickeln kann.

Der Start der Sonde Juice (JUpiter ICy moons Explorer) der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ist am Freitag geglückt. Rund 6 Milliarden Kilometer wird diese von nun an auf ihrem Weg zum Jupiter zurücklegen. Sie wird dorthin 8 Jahre lang unterwegs sein, um dann mögliche Voraussetzungen für Leben auf den Jupitermonden zu finden.

Schon gewusst?

Die Jupiter-Sonde soll das bisher fernste Ziel der europäischen Raumfahrt erreichen.

Die drei Monde Ganymed, Callisto und Europa besitzen wahrscheinlich unterirdische Ozeane. Der größte Mond, Ganymed, soll in seinem Ozean mehr Wasser als alle Wasservorkommen der Erde zusammen enthalten.

Um Ganymed, den größten Mond unseres Sonnensystems, genauer zu untersuchen, soll Juice im Dezember 2034 nach mehreren nahen Vorbeiflügen in eine Umlaufbahn um den Eismond einschwenken. Es wird das erste Mal sein, dass eine Raumsonde einen anderen Mond als unseren Erdmond umkreist.

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Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems. Anders als die Erde hat er keine feste Oberfläche, sondern besteht größtenteils aus Wasserstoff und Helium. Wegen seiner enormen Größe ist der Gasriese mehr als doppelt so schwer wie alle anderen Planeten des Sonnensystems zusammen. - © NASA

Ganymed ist mit einem Durchmesser von 5262 Kilometern größer als der Planet Merkur und hat als einziger Mond unseres Sonnensystems sogar ein eigenes Magnetfeld. Forscher halten es für möglich, dass sich in den Tiefen seines Ozeans Leben entwickelt haben könnte.

Um das Jupitersystem zu erreichen, muss die Raumsonde zunächst aber im Rahmen sogenannter "Swing-By"-Manöver viel Schwung holen: So soll Juice im August 2024 noch einmal an Erde und Mond vorbeifliegen und dabei genug Bewegungsenergie aufnehmen, um zur Venus zu gelangen.

An unserem Nachbarplaneten holt die Sonde dann weiteren Schwung und fliegt anschließend in den Jahren 2026 und 2029 noch zweimal nahe an der Erde vorbei. Erst dann reicht die aufgenommene Geschwindigkeit aus, um den "Sprung" zum Jupitersystem zu schaffen.

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Ein späteres Bremsmanöver am Jupiter wird den ESA-Verantwortlichen zufolge ein kritischer Moment. Gelingt dieses nicht, fliegt Juice am größten Planeten unseres Sonnensystems einfach vorbei.

Wetter beeinflusst Missionsstart

Bisher hat die Raumsonde jedoch schon einige kritische Momente überstanden. So machte ein Blitzeinschlag in der Nähe des Raumfahrtzentrums in Französisch-Guayana in Südamerika den ursprünglich geplanten Start am Donnerstag zunichte. Zwar sind Blitzableiter in der Regel auf den Startrampen installiert, doch die Raketen selbst sind in der Luft anfällig für Einschläge.

Die Ariane-5-VA-260-Rakete mit Juice an Bord steht auf ihrer Startrampe auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana. Die Ariane-5-VA-260-Rakete mit Juice an Bord steht auf ihrer Startrampe auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana. - © ESA - S. Corvaja

Einen Tag später verlief der Start dann ohne Probleme. Das Wetter spielt generell eine große Rolle bei der Entscheidung, welche Raketenstarts wann stattfinden können. Dabei müssen zahlreiche Bedingungen erfüllt sein. Unter anderem können auch zu hohe Windgeschwindigkeiten für die Verschiebung von Startvorgängen sorgen.

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