Im Süden und Westen erneut Unwetter - Regional großer Hagel
17:37
30. Juni 2022
Regional großer Hagel
Im Süden und Westen erneut Unwetter
In Teilen Süd- und Westdeutschlands hat es erneut schwere Unwetter gegeben. Kräftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und teils großem Hagel lösten am Donnerstag vor allem in Südbayern lokale Überflutungen aus.
Im Vorfeld einer aufziehenden Wetterfront haben sich im Süden und Westen erneut teils schwere Unwetter entladen. Sie brachten am Donnerstagnachmittag im Allgäuund am Alpenrand, aber auch in Teilen Baden-Württembergs neben lokalen Sturmböen heftigen Starkregen und regional auch wieder großen Hagel mit. Die Folge waren vollgelaufene Keller, überflutete Straßen zerbeulte Autos und beschädigte Fensterscheiben.
In Oberau bei Garmischbrachte eine Superzelle bis zu 5 Zentimeter großen Hagel. Wie im Video zu sehen ist, richtete dieser erhebliche Schäden an. Unter anderem zerschossen die Hagelsteine dort einen Gartenmarkt, wo kaum eine Scheibe der Gewächshäuser heil blieb. Selbst Ampelabdeckungen wurden von den Eiskörnern heruntergeschlagen.
Wie im WetterRadar gut zu sehen ist, entluden sich die schwersten Unwetter erneut am Alpenrand. Aber auch in anderen Landesteilen waren am Abend teils kräftige Gewitter unterwegs.
In Kemptenlegte ein Blitzschlag das Stellwerk der Bahn still, auf der Strecke bis Kaufering stand der Zugverkehr zeitweise still. In Oberstdorf gingen Muren ab, mehrere Straßen wurden von Geröll und Wasser blockiert, Keller und Ställe liefen voll Wasser. Erst am Dienstag hatten Unwetter am Alpenrand zerstörerischen Großhagelgebracht.
Auch im Südwesten und Westen lokale Unwetter
Auch in anderen Landesteilen hielten Unwetter Feuerwehr und Hilfskräfte auf Trab. In Baden-Württemberg traf es vor allem die Region Tübingen und Teile der Schwäbischen Alb. Dort wurden ebenfalls Straßen überflutet, doch war der Hagel dort zum Glück nicht so groß und zerstörerisch wie bei den Gewittern am Alpenrand.
Am Abend bildete sich schließlich auch ganz im Westen eine Gewitterkette. Sie erstreckte sich zunächst vom Saarland bis zum Niederrhein und nahm vor allem in ihrem Nordteil über Nordrhein-Westfalen teils unwetterartige Ausmaße an. In Duisburggingen bei der Feuerwehr in kurzer Zeit rund 500 Notrufe ein. Die Hilfskräfte waren im Dauereinsatz.
Im benachbarten Mülheim/Ruhr wurde eine 20 Meter hohe Eiche von einem Blitzschlag gespalten. Eine Baumhälfte stürzte auf ein Wohnhaus, beschädigte das Dach und begrub ein Auto unter sich. Menschen wurden dabei nicht verletzt. In Krefeldwurden Straßen und Keller überflutet, Bäume stürzten um und blockierten unter anderem die Zugstrecke zwischen Krefeld und Meerbusch.
Gebietsweise unruhige Nacht
Die Gewitter über NRW kommen in den Abendstunden und in der Nacht weiter nordwärts ins westliche Niedersachsen voran. Damit steht dem Nordwesten des Landes eine unruhige Nacht bevor, aber auch in Teilen des Südens und der Landesmitte blitzt und donnert es noch gebietsweise. Wie immer bei Gewitternwird jedoch längst nicht jeder Ort getroffen.
Am Freitag regnet es anfangs noch gebietsweise, im Tagesverlauf lockern die Wolken im Westen auf und es trocknet ab. Nach Osten zu gibt es dagegen noch häufiger Schauer, die nur zögernd abklingen. Im Vergleich zum Vortag kühlt es in den meisten Gebieten um 5 bis 10 Grad ab.
Nur in Odernähe wird es nochmals nahe 30 Gradheiß, bevor schließlich auch dort teils unwetterartige Gewitter der Hitze ein Ende setzen.