Im Norden der Türkei haben Regenfluten großes Chaos hinterlassen. Die Wassermassen beschädigten Gebäude und rissen sogar mindestens ein Haus mit. Die Lage kann sich noch verschärfen.
Starker Regen hat seit Sonntag in der türkischen Schwarzmeerregion massive Überschwemmungen ausgelöst. Bäche und Flüsse verwandelten sich in reißende Ströme. Die Wassermassen wälzten sich an Häusern vorbei. Dabei wurde in der nordwestlichen Provinz Karabük ein Wohngebäude mitgerissen. Auch eine Brücke stürzte ein.
In der Nachbarprovinz wurde eine Schnellstraße nach Istanbul wegen eines Erdrutschs in beide Richtungen gesperrt. Zwei Personen gelten in der Schwarzmeerregion als vermisst.
Weitere Niederschläge in Sicht
Derzeit herrscht tiefer Luftdruck über Kleinasien. Dabei wird Luft aus Norden angesaugt, die sich mit sehr viel Feuchtigkeit über dem Schwarzen Meer anreichert. Auch in den nächsten Tagen drohen im Norden der Türkei weitere Regen- und Gewittergüsse.
Besonders am Nordrand des Pontischen Gebirges, einer Gebirgskette etwa parallel zur Schwarzmeerküste, hinterlassen sie wegen des Luv-Effekts hohe Niederschlagsmengen. Dementsprechend bleiben die Pegelstände an den Flüssen hoch, weitere Überflutungen sind nicht auszuschließen.
Mitverantwortlich für die kräftigen Regenfälle ist wahrscheinlich auch die Erwärmung des Schwarzen Meers. Wärmeres Wasser verdunstet schneller und sorgt somit für mehr Niederschlag.
Allerdings gibt es auch Fehler bei der Landnutzung und Baukonstruktionen. Um die Region vor Überschwemmungen zu schützen, sollten die Flussbette nicht eingeengt werden, sondern in ihrem natürlichen Zustand belassen werden.