WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Klimawandel /

Schweiz: Fischsterben durch Hitze und Trockenheit

13:12
15. August 2022

Dramatische Bilder
Schweiz: Fischsterben durch Hitze

1/12
Viele kälteliebende Fische wie diese Bachforelle sind in den vergangenen Tagen in der Schweiz verendet. - © SFV – Jonas Steiner

In vielen Schweizer Gewässern findet zurzeit ein massives Fischsterben statt. Bäche und Flüsse liegen trocken und die hohen Wassertemperaturen sind für kälteliebende Fische tödlich. In den nächsten Jahrzehnten können durch die zunehmende Erwärmung der Gewässer einige Fischarten verschwinden.

Aus dem ganzen Mittelland, dem Jurasüdfuss und der Ostschweiz melden Fischerinnen, Fischer und Kantone ausgetrocknete Gewässer und tote Fische. Laut dem schweizerischen Fischereiverband handelt es sich um ein Fischsterben historischen Ausmaßes.

Bilder zeigen vertrocknete Fluss- und Bachabschnitte sowie Fische, die nach Sauerstoff schnappen oder leblos in den ausgetrockneten Pfützen der Gewässer liegen.

Besonders stark vom Fischsterben betroffen sind die kältebedürftigen Arten, insbesondere Forellen und Äschen. Unter Druck geraten aber auch zunehmend Näsling, Barben, Groppen, Elritzen und Bachschmerlen.

Bereits 20 Grad Wassertemperatur bedeutet für diese Fische Stress, ab 23 Grad wird es kritisch und über 25 Grad lebensbedrohlich. In den vergangenen Tagen wurden in Bächen und Flüssen vielerorts neue Rekordtemperaturen gemeldet, oft deutlich über 25 Grad.

Maßnahmen gegen Fischsterben

Mit Abfischungen oder baulichen Maßnahmen wurde in vielen Gewässern versucht Fische vor dem Hitzetod zu bewahren. Etwa in Schaffhausen hatte man vor einiger Zeit an einem Rheinzufluss ein Kaltwasser-Pool für die bedrohten Äschen geschaffen. Unser WetterReporter Marco Kaschuba berichtete vor Ort.

In den kommenden Jahrzehnten werden heiße und trockene Sommer nach vielen Klimamodellen immer häufiger. Wenn die Gewässertemperaturen im Schweizer Mittelland regelmäßig auf 25 Grad und mehr steigen, werden Forellen und Äschen komplett aus Rhein, Aare, Thur und Co. verschwinden.

Selbst in den kühlen Gewässern der Alpen werden diese Fische immer seltener. Der Grund dafür ist die intensive Nutzung der Gewässer zur Stromproduktion. Unterhalb von Staumauern verbleibt oftmals nur ein winziger Bruchteil der natürlichen Wassermenge im Bach oder Fluss. Den Fischen wird so ihre Lebensgrundlage entzogen.

Auch in einigen Regionen Deutschlands ist das Fischsterben ein großes Problem. Der Sauerstoffgehalt ist in den meisten Gewässern stark gesunken. Im warmen Wasser vermehren sie zudem Bakterien, unter anderem auch Blaulagen. Sterben diese in Massen ab, wird eine große Menge Sauerstoff verbraucht.

Darum sind Blaualgen in Seen gefährlichMehr erfahren
Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...