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Projekt für Schulen - Mit dem Wetterballon Richtung All

Mit dem Wetterballon Richtung All

Projekt für Schulen

wetterballon all
Inhalt

Wetterballons sind fester Bestandteil der weltweiten Wetterbeobachtung. Auch wir lassen deshalb einen Ballon fast bis ins Weltall steigen. Außerdem präsentieren wir eine Ausflugsidee, bei der man sich sogar noch ein Taschengeld verdienen kann.

Drei, zwei, eins, null und ab geht der Wetterballon! Wir sind zu Besuch in Dierdorf im Westerwald. Klassen vom dortigen Gymnasium und der Grundschule haben sich zusammengetan und einen Wetterballon gestartet.

Im Video zeigen wir die dabei entstandenen Aufnahmen und geben Tipps für die Ausrüstung und für den Aufstieg selbst. Schüler und Schülerinnen präsentieren darin zudem ganz besondere Experimente, die sie mit auf den Weg nach oben geschickt haben.

Das ist im Vorfeld unbedingt zu beachten

Einen Wetterballon kann man nicht einfach so aufsteigen lassen. Mit einem Vorlauf von mindestens 14 Tagen ist bei der Luftfahrtbehörde des jeweiligen Bundeslandes eine Aufstiegserlaubnis zu beantragen.

Das Wetter muss auf jeden Fall mitspielen. Zum Start des Ballons sollte die Sichtweite mindestens 5 Kilometer betragen, auch darf nicht mehr als die Hälfte des Himmels mit Wolken bedeckt sein.

Einzuplanende Kosten

Der Aufstieg eines Wetterballons ist nicht günstig und für eine Schule wohl nur mithilfe von Sponsoren machbar. Je nachdem, wie viel "Gepäck" mit nach oben geht, schwanken die Kosten. Hier eine Auflistung für eine ungefähre Preisvorstellung:

BeschreibungUngefähre Kosten in Euro
Wetterballon für bis zu 1,6 Kilogramm Nutzlast mit Fallschirm, GPS-Tracker, Batterien & Styroporkiste500
Datenlogger zum Aufzeichnen der Messdaten300
Versicherung100
Aufstiegserlaubnis100
Helium-Ballongas200

Wer den Flug mit Bildern aufzeichnen möchte, braucht zusätzlich noch Kameras. Dazu eignen sich auch wiederverwendbare Kameras, die bei dem einen oder anderen eh verfügbar sind. Auch Batterien oder Datenlogger sind wiederverwendbar.

Wetterballons – Vermessung der Atmosphäre

An etwa 1000 Orten weltweit vom Äquator bis zur Antarktis steigen täglich Wetterballons auf. In Deutschland starten sie von 16 Orten mindestens zweimal täglich, nämlich um 12:00 Uhr und um 0:00 Uhr UTC. Dies entspricht 2:00 Uhr und 14:00 Uhr der mitteleuropäischen Sommerzeit.

An einem Wetterballon ist eine sogenannte Radiosonde befestigt, die Daten wie Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck aufzeichnet und direkt zum Boden funkt. Die Ergebnisse der Aufstiege sind übrigens bei uns im Profibereich unter Radiosonden zu sehen.

Die Atmosphäre ist in verschiedenen Schichten aufgebaut.Die Atmosphäre ist in verschiedenen Schichten aufgebaut. Ein Wetterballon kann über 30 Kilometer Höhe bis in die Stratosphäre aufsteigen.

Die Wetterballons steigen meistens bis zu einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern auf, darüber hinaus platzen sie. Ursache dafür ist, dass die Luft mit zunehmender Höhe immer dünner wird und der Ballon sich so immer weiter ausdehnt. Oft ist der Ballon kurz vor dem Platzen rund 10 Meter groß. Dann fällt die Radiosonde mit einem Fallschirm langsam zu Boden und sendet währenddessen weitere Daten.

Die ermittelten Messdaten werden weltweit gesammelt und für die Berechnungen von Wettervorhersagen genutzt. Denn für eine Vorhersage des Wetters muss zunächst einmal das aktuelle Wetter auf der gesamten Erde erfasst werden und das nicht nur am Boden, sondern auch in der Höhe. Neben den Wetterballons liefern Flugzeuge und Wettersatelliten Messdaten aus der oberen Atmosphäre.

Wie aus den gesammelten Daten eine Wettervorhersage entsteht, erklären wir in diesem Video:

Geocaching - Radiosonde finden

Die Zugbahn und eine voraussichtliche Absturzstelle der Radiosonden kann jeder online für die unterschiedlichen Startpunkte einsehen. Auf einer Website des Deutschen Wetterdienstes sind unter anderem die zuletzt gesendeten GPS-Koordinaten zu finden.

Mithilfe eines Tools von stratosflights lässt sich bereits vor dem Start des Wetterballons die ungefähre Flugroute berechnen. Mithilfe eines Tools von stratosflights lässt sich bereits vor dem Start des Wetterballons die ungefähre Flugroute berechnen.

Nun ist es möglich wie beim Geocaching (GPS-Schnitzeljagd) mithilfe der Koordinaten, die Radiosonde zu finden. Manchmal landen die Radiosonden allerdings auf einem Baum oder in fremden Gärten.

Wer eine Radiosonde findet, der kann diese zurücksenden oder entsorgen. Die darin enthaltene Batterie sollte aber dem Sondermüll zugeführt werden.

Hier lockt ein Finderlohn

An zwei Orten gibt es eine Besonderheit: In Lindenberg (Tauche), etwa 60 Kilometer südöstlich von Berlin, und in Hohenpeißenberg in Oberbayern werden Sonden zur Ozonmessung in die Luft gelassen. Diese Sonden sind wichtig und mit einem Finderbrief ausgestattet. Wer eine solche findet und zurücksendet, erhält sogar 30 Euro Finderlohn. Wenn das mal keine zusätzliche Motivation ist?

Doch Vorsicht: Manche Wetterballons werden oft mit leicht entzündlichen Wasserstoffgas befüllt, dies ist günstiger als das ungefährlichere Helium. Falls ein Ballon noch teilweise gefüllt ist, dann darf das Gas nicht mit offenem Feuer in Kontakt kommen.

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