WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )

Wetterrückblick

Mittwoch, 27.02.2013

Extrem trüber Winter 2012/13

Heiligabend war der wärmste Tag

Kein Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 60 Jahren ist in Deutschland so grau und trüb gewesen wie der vergangene. Vor allem der Januar und Februar trugen mit extrem wenig Sonnenschein zu diesem Negativ-Rekord bei. Beim Niederschlag zeigte er sich dagegen leicht überdurchschnittlich, wobei sich auch im Flachland mehrfach eine geschlossene Schneedecke bilden konnte. Bei den Temperaturen gab es ein sprunghaftes Auf und Ab. Die wärmsten Tage des Winters waren kurioserweise gerade der Heiligabend und der erste Weihnachtsfeiertag.

Nicht nur gefühlt ist der Winter extrem grau und trüb ausgefallen. Er war auch der sonnenscheinärmste seit Beginn flächendeckender Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Jahre 1951 und unterbot damit den bisherigen Rekordhalter, den Winter 1969/70. Im Deutschlandmittel schien die Sonne nur 96 Stunden lang, regional wie beispielsweise in Teilen des Sauerlandes, des Thüringer Waldes oder rund um Schwerin gab es sogar nur rund 50 Sonnenstunden. Dies entspricht nur einem Drittel der im langjährigen Mittel im Winter zu messenden Sonnenscheindauer.

Trübster Winter seit Aufzeichnungsbeginn

So wenig Wintersonne gab es seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951 noch nie: Im Landesdurchschnitt zeigte sich die Sonne von Anfang Dezember bis Ende Februar noch nicht einmal 100 Stunden lang. Das Klimamittel der letzten 30 Jahre liegt bei 166 Stunden.

Beim Niederschlag hingegen war der Winter in der Summe durchaus durchschnittlich. Hier gab es gegenüber dem landesweiten Klimamittel nur eine leichte Abweichung nach oben. Viel Schnee und auch Regen im Dezember hatten daran genauso Anteil wie niederschlagsreiche Phasen im Januar und Februar. Die meisten Niederschläge wurden in Alpennähe mit teils mehr als 600 Liter pro Quadratmeter registriert, am trockensten war es dagegen in Teilen Brandenburgs mit deutlich weniger als 100 Liter.

Leicht überdurchschnittliche Niederschlagsbilanz

Mit 210 Liter pro Quadratmeter lag die Niederschlagsbilanz des Winter nur wenig über dem gleitenden 30-Jahres-Mittelwert von 194 Litern und blieb damit vollauf im Normalbereich.

Der Temperaturverlauf war vom mehrfachen Wechsel zwischen kalten und milden Witterungsphasen geprägt. Schon im Dezember schlug der Winter mit einigen Tagen Dauerfrost zu. Am 13. Dezember sank das Quecksilber im Süden auf Tiefstwerte um minus 20 Grad. Noch etwas kälter war es am 10. Februar, wo in Oberstdorf fast minus 23 Grad gemessen wurden. Die höchsten Temperaturen des Winters stellten sich zum Weihnachtstauwetter ein. In Freiburg zeigte das Thermometer an Heiligabend 18,9 Grad an, in Stuttgart waren es einen Tag später sehr milde 17 Grad.

Temperaturbilanz leicht negativ: Winter war etwas kälter als das Klimamittel

Mit 0,3 Grad lag die Durchschnittstemperatur des Winters deutschlandweit etwas unter dem Mittelwert der letzten 30 Jahre von 1,0 Grad und blieb damit trotz der langen, kalten Witterungsabschnitte noch im Normalbereich.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen

Das Wetter in ...