Mammatus (lat. mamma Brust, Euter) sind beutelartige, nach unten hängende Wolkenformen, die vor allem an kräftigen Schauer- und Gewitterwolken (Cumulonimbus) auftreten. Die Mehrzahl von Mammatus ist Mammaten.
Wie entstehen Mammaten?
Mammatus-Wolken nach einem starken Schauer über Dresden.
Solche Mammaten rühren von den massiven Turbulenzen innerhalb der Wolken her. Wie die beutelartigen Formationen genau entstehen, ist noch nicht abschließend geklärt. In Schauer- und Gewitterwolken kommt es neben starken Auf- auch zu starken Abwinden.
Sobald der Schauer und das Gewitter abzieht, fällt der Niederschlag aus einer höheren Luftschicht nach unten in eine viel trockenere Luftschicht und kühlt diese dadurch stark ab. Die kältere Luft ist schwerer und sinkt nach unten ab. Dabei formt sie diese buckelförmigen Wolkentaschen aus. Sobald der Niederschlag verdunstet, erwärmt sich die Luft wieder und steigt nach oben.
Wann sind Mammaten zu beobachten?
Die herabhängenden Quellformen an der Unterseite der Wolken sind häufiger im Sommer als im Winter zu beobachten, denn dann sind die Auf- und Abwinde in Schauern und Gewittern deutlich intensiver ausgeprägt als zur kalten Jahreszeit.
Winterliche Mammatus-Wolken hängen tiefer als solche im Sommer, weil dann die Schauer oder Gewitter aufgrund der niedrigen Temperaturen deutlich weniger hoch sind.
Manchmal bilden sich Mammatus-Strukturen auch an anderen Wolkengattungen wie beispielsweise bei Altocumulus-Wolken (Schäfchenwolken) und Stratocumulus-Wolken. Mammatus-Strukturen können während der Dämmerung und des Abendrots für spektakuläre Farbspiele am Himmel sorgen, wenn diese von der tief stehenden Sonne angestrahlt werden.
Bedrohlich wirkt der Himmel über Bergisch Gladbach bei Köln. Ein Kontrastverstärker macht die beutelartigen Wolkentaschen deutlich.
Mammatus-Wolken wirken zwar bedrohlich, sind aber harmlos. Allerdings lässt sich manchmal daraus schließen, dass vor kurzem ein Unwetter tobte.
Spektakuläre Aufnahmen
Im März 2021 waren Mammatus-Wolken über Berlin zu beobachten. Sie wirkten gigantisch, wie diese Fotostrecke zeigt: