Wetterthemen im Fokus
Wolken-Spezial Teil 3
So entstehen Regen und Schnee
Die winzigen Tröpfchen tiefer Wasserwolken sind zu leicht, um als Regen zur Erde fallen zu können. Sie müssen erst millionenfach schwerer werden. Das gelingt nur in eisigen Mischwolken, wo sich immer erst einmal Schneeflocken bilden.
Jeder kennt das Einheitsgrau einer aufziehenden Wetterfront, aus der es stundenlang regnet oder auch schneit: Erst taucht am Himmel ein weißgrauer Wolkenvorhang auf, durch den man oft noch die Sonne erkennt. Dann wird die Wolkendecke immer trüber und schließlich fallen die ersten Flocken oder Tropfen. Was die wenigsten wissen: Auch sommerlicher Landregen beginnt sein Dasein bei bis zu minus 35 Grad stets als Schnee, denn nur in einem Gemisch von Eiskristallen und unterkühlten Wassertröpfchen können sich Niederschläge entwickeln.
Der Grund: Wolkentröpfchen sind zu leicht, um als Regen zu fallen. Um schwerer zu werden brauchen sie Eiskristalle, an denen sie anfrieren können. Da die Luft in etwa drei bis sieben Kilometer Höhe zwar kalt, aber sehr sauber ist, sind Gefrierkerne dort selten. Erst im sehr tiefen Frost noch größerer Höhe bieten sich mikroskopisch kleine Teilchen als Gefrierkerne an. Haben sich erste Eiskristalle gebildet, geht aber alles sehr schnell: Nun können unterkühlte Wassertröpfchen andocken und ein explosionsartiges Wachstum zur Schneeflocke beginnt.
Das Einheitsgrau klassischer Schnee- oder Regenwolken hat kaum Konturen. Typische Vertreter sind der sogenannte Altostratus und, wenn dieser sich aufgrund der ausfallenden Niederschläge bis in Bodennähe absenkt, der Nimbostratus (Regenwolke). Aber nicht alle Mischwolken entwickeln sich zu großflächigen Regen- oder Schneewolken. Ist nur wenig Wasserdampf in der Atmosphäre, reicht es nur für aufgelockerte Wolkenfelder, die viele Lücken für die Sonne lassen. Sie werden oft zu den typischen "Schäfchenwolken", Meteorologen sprechen von Altocumulus.
Folgen Sie uns in Teil 4, in den ewigen Frost der Eiswolken ...