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Gewitter - Spezial

Wenn die Atmosphäre kocht

Reifestadium zündet erste Blitze

Hat in einer Quellwolke die Vereisung der oberen Wolkenbereiche erst einmal eingesetzt, kommt ihre Entwicklung zum Schauer nur noch dann zum Erliegen, wenn der Nachschub an feuchten Luftmassen abreißt. Denn das explosionsartige Wachstum der Eiskristalle vollzieht sich auf Kosten der unterkühlten Wassertröpfchen, die sich den Eiskristallen anlagern oder durch Kollisionen zum Wachstum von Graupelkörnern beitragen. Stoßen große Graupelkörner nun mit leichteren Eiskristallen zusammen, entreißen sie diesen Elektronen und die Ladungstrennung beginnt.

Gewitterwolke nach Erreichen des "Reifestadiums"

WetterOnline - Im ambossförmigen Eisschirm der Wolke sammeln sich die leichten, positiv geladenen Eiskristalle an, ihre dunkle Basis lädt sich dagegen aufgrund des vom einfallenden Niederschlag zugeführten Überschusses an Elektronen negativ auf.

Während die kleinen, leichteren Eiskristalle vom Aufwind weiter in die Gipfelbereiche der Wolke getragen werden, nehmen die zur Wolkenbasis fallenden, großen Graupelkörnchen die "geraubten" Elektronen mit in die tieferen Wolkenbereiche, die sich durch den Elektronenüberschuss elektrisch negativ aufladen. Im Eisschirm der heranreifenden Gewitterwolke sammeln sich dagegen die leichten, durch Elektronenverlust positiv geladenen Eiskristalle, so dass dieser sich positiv auflädt. Wird das elektrische Potenzial groß genug "zündet" der erste Blitz.

Blitzentladungen zwischen Wolkenbasis und vereisendem Gipfel

Volker Kaes - Auf jeden Erdblitz kommen durchschnittlich neun Blitze innerhalb von Gewitterwolken.

Die meisten Blitze entladen sich sodann innerhalb der unterschiedlich geladenen Teile der Wolke. Weil sich gegensätzliche Ladungen anziehen, "sucht" die negative Ladung der Wolke den elektrischen Ausgleich aber auch zur positiv geladenen Erdoberfläche. Rund 10 Prozent aller Blitze bahnen sich deshalb einen Weg zur Erde. Je turbulenter die ladungstrennenden Vorgänge in einer Gewitterwolke ablaufen, umso intensiver entwickelt sich auch ihre elektrische Aktivität und damit die Zahl derjenigen Blitze, die auf der Erde einschlagen.

Wie gefährlich Blitze sind, offenbart sich an ihren Eigenschaften: So beträgt das Spannungspotenzial eines Erdblitzes mehrere 10 Millionen Volt und er kann bis zu 300.000 Grad heiß sein. Obwohl der Hitzestoß nur Bruchteile von Sekunden dauert, kann er Gebäude in Brand setzen oder Bäume geradezu sprengen, weil das Wasser im Stamm explosionsartig verdampft. Die schlagartige Ausdehnung der Luft im Blitzkanal ist auch die Ursache des Donners: Dabei handelt es sich um ist nichts anderes als den Explosionsknall der plötzlich extrem erhitzten Luft.

Blitze eines Nachtgewitters in Florida

WetterOnline - Das Spannungspotenzial eines Wolke-Erde-Blitzes beträgt mehrere 10 Millionen Volt. Die freigesetzte Lichtenergie lässt große Teile der Gewitterwolke hell aufleuchten.

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