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Wetterfühligkeit zum Teil belegt

Gründe für Wetterfühligkeit unklar

Der rapide Wetterumschwung von eisigem Winterwetter auf frühlingshafte zweistellige Plusgrade innerhalb von wenigen Tagen ist für viele Menschen Anlass zur Klage: An klopfendem Kopfschmerz, Müdigkeit und mangelnder Konzentration ist nicht immer das Glas Rotwein vom Vorabend Schuld, sondern oft auch das Wetter. Starke Temperatur- oder Luftdruckschwankungen belasten Herz und Kreislauf. Damit nimmt die Konzentration ab und die Unfallhäufigkeit steigt gleichzeitig an. Warum aber die einen leiden, während andere "Wind und Wetter kalt lassen", ist Gegenstand weltweiter Forschungen.

Wissenschaftlich belegt ist der Einfluss des Wetters auf das Befinden beim alpenländischen Föhn. Wenn er auftritt, steigt im Alpenraum auch die Zahl von Unfällen am Arbeitsplatz oder im Haushalt, wie die Auswertung von Einsätzen der Rettungsdienste zeigt. Dass das Wetter generell Einfluss auf die Gesundheit hat, davon gehen laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach von 2001 rund zwei Drittel der Bevölkerung aus. Migränekranke reagierten demnach vor allem auf Wetterwechsel, die eine Warmfront bringt, während fallender Luftdruck eines nahenden Tiefs in der anderen Gruppe heftige Kopfschmerzen auslöste.

Warum manche der Betroffenen die Wetterwechsel bis zu zwei Tage vor seinem Eintreten mit Schmerzattacken verspüren, ist noch unklar. Es muss irgendeine bisher noch unbekannte physikalische Größe "x" sein, die mit dem Wetter zusammenhängt, ihm vorauseilt und selbst in Räume eindringt. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang elektromagnetische Wellen, sogenannte spherics, die an Wetterfronten entstehen. Spherics werden von manchen Tieren wie etwa Bienen angeblich wahrgenommen. Ob Menschen sie registrieren, ist umstritten, weil die Länge der Wellen extrem hoch und ihre Energie sehr niedrig ist.

Als weitere mögliche Ursache für Wetterfühligkeit gelten minimalste Luftdruckschwankungen. Sie konnten einer Studie des Biometeorologen Peter Höppe zufolge von 50 wetterfühligen Menschen wahrgenommen werden. Erforscht wird nun, ob dabei ein natürlicher Rezeptor im Spiel ist. Der sitzt an der Halsschlagader, misst die Druckwerte in den Blutgefäßen und regelt den Blutdruck und die Herzfrequenz.

Erforscht ist dagegen, wann sich Mitteleuropäer am wohlsten fühlen. Bei einer Temperatur von 20 bis 25 Grad, Sonnenschein und Hochdruckwetter ist die Belastung für den Kreislauf am geringsten. Doch ganz uneingeschränkt gilt auch diese Feststellung nicht, denn: Geringer Luftaustausch wie er für langlebige Hochdruckgebiete typisch ist, führen sommers wie winters zu einer Anreicherung der bodennahen Luftschichten mit Schadstoffen. So gehen einige der Todesopfer des extrem sonnenscheinreichen Sommers 2003 nicht allein auf das Konto der brütenden Hitze sondern wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von Staub und Ozon verursacht.

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