Die Natur hat die Insel Rügen mit allem beschenkt, was sich ein Fleckchen Erde nur wünschen kann: Weiß-leuchtende Kreidefelsen, saftig-grüne Wälder und kilometerlange Sandstrände verbinden sich mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt zu einem atemberaubenden Gesamtbild. Kulturgeschichtlich hat Deutschlands größte Insel ebenfalls einiges zu bieten. Im norddeutschen Raum zählt Rügen zu den Regionen mit den meisten Bodendenkmälern. Besonders nah treffen Natur- und Kulturerbe in der Binzer Bucht, die sich an der Ostküste der Insel von der Halbinsel Jasmund bis zu den urigen Buchenwäldern der Granitz erstreckt, aufeinander.
Von der Strandpromenade ins Naturschutzgebiet
Der Schmachter See im Naturschutzgebiet ist etwa 135 Hektar groß. Auf verschiedenen Wanderwegen kann der See mit seinem schilfbewachsenen Ufer erkundet werden. - Bild: TMV/Gänsicke
Nur wenige Gehminuten von der Binzer Strandpromenade entfernt liegt mit dem Naturschutzgebiet Schmachter See und Fangerien eine echte Naturoase des Ostseebades. Der schilfumrandete Uferbereich des Binnensees ist Brut-, Rast- und Nahrungsstätte vieler seltener Vögel. Mit etwas Glück lassen sich hier sogar See- oder Fischadler beim Beutefang beobachten.
Aber nicht nur das Naturschutzgebiet Schmachter See und Fangerien ist einmalig mit seiner Tier- und Pflanzenwelt. Die Landschaften in der Binzer Bucht sind geprägt durch ihre Ursprünglichkeit und ihre einmalige Flora und Fauna:
Hühnergötter und der „Koloss von Rügen“
Gerne halten kleine und große Besucher in den Feuersteinfeldern nach durchlöcherten Steinen, den sogenannten „Hühnergöttern“ Ausschau, die vor bösen Geistern schützen sollen. - Bild: TMV/Gänsicke
Besonders spannend sind die Feuersteinfelder zwischen den Orten Mukran und Prora. Vor rund 4.000 Jahren schleuderten mehrere Sturmfluten Feuersteine mit ihrer gewaltigen Kraft aus der See, hier in die Schmale Heide. Die 40 Hektar große Fläche wirkt wie ein steinernes Meer und steht unter Naturschutz.
Der Ort Prora selbst liefert mit dem „Koloss von Rügen“ ein baugeschichtliches Zeugnis der neueren Geschichte. In den 1930er Jahren errichtete die nationalsozialistische Bewegung „Kraft durch Freude“ einen kilometerlangen Gebäudekomplex, der Platz für 20.000 Urlauber bieten sollte. Später funktionierte die Nationale Volksarmee die Gebäude zu Kasernen um und nutzte das Areal auf der Boddenseite als Trainingsgelände für Infanterie und Panzer. Heute kümmert sich die DBU Naturerbe um das Gelände, das nach und nach von der Natur zurückerobert wurde und Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten geworden ist.
Rügen aus der Vogelperspektive
Blick zum Baumwipfelpfad im Naturerbe Zentrum Rügen über Wald und Bodden in die Binzer Bucht. - Bild: TMV/Gänsicke
Damit naturinteressierte Urlaubsgäste alles über die Region erfahren, wurde im Jahr 2013 in der Nähe von Prora ein 1.250 Meter langer Baumwipfelpfad mit angeschlossenem Naturerlebniszentrum eröffnet. Der Entdeckerweg des sogenannten Naturerbe Zentrums Rügen führt mit einer Steigung von bis zu sechs Prozent zu einem Aussichtsturm. Von der Plattform in 82 Meter Höhe, die an ein riesiges Nest erinnert, können Besucher aus der Vogelperspektive den Blick über große Teile Rügens schweifen lassen.
Genießen auch Sie das reiche Natur- und Kulturerbe Rügens und entdecken Sie Sandstrände, Steilküsten, schilfgesäumte Boddenufer, Moore und Buchenwälder mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Tipps und Informationen für weitere spannende Naturerlebnisse in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie auf der Seite des Tourismusverbandes.