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Vom Hauen und Stechen - Effektive Tipps gegen Mücken

Effektive Tipps gegen Mücken

Vom Hauen und Stechen

Frau sprüht sich mit Mückenspray am Abend ein
Inhalt

Mücken gehören zu den erfolgreichsten Arten der Evolutionsgeschichte unseres Planeten ­– und zu den nervigsten leider auch. Kaum ist es draußen warm, belästigen uns die Störenfriede mit ihrem geräuschvollen Summen bei gemütlichen Grillrunden, lauen Abenden im Biergarten oder gleich in der ganzen Nacht. Schon eine einzige Stechmücke im Schlafzimmer reicht aus, um müde Menschen zu sportlichen Höchstleistungen zu animieren.

Doch warum stechen Mücken eigentlich? Was zieht die Tiere an und wie können Sie sich vor unangenehmen Mückenstichen schützen? Mit unseren Tipps gegen Mücken machen Sie den lästigen Blutsaugern das Leben schwer.

Ziemlich zäh: Die Geschichte der Mücken

Mücken gibt es schon seit mehr als 100 Millionen Jahren. Schon zu Zeiten der Dinosaurier suchten sie sich ihre Opfer. Im Gegensatz zu den Urzeit-Giganten sind die blutsaugenden Winzlinge allerdings nicht ausgestorben. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt in ihrer Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit.

Schon gewusst?

Der internationale Handel und der stark ansteigende Reiseverkehr begünstigen die weltweite Ausbreitung der unterschiedlichen Mückenarten enorm.

Mücken lieben es feucht und warm. In den Tropen finden sie exzellente Lebensbedingungen vor, kommen aber auch in gemäßigten Klimazonen gut zurecht. Ihre Eier können Monate bis Jahre überdauern und sind oft kälte- und trockenresistent.

Klein und gemein: Mückenarten in Deutschland

Asiatische Tigermücke mit gestreiften Beinen und KörperDie Asiatische Tigermücke ist mittlerweile auch in Teilen Süddeutschlands zu finden. Sie überträgt zum Beispiel das Dengue-Fieber.

Stechmücken sind die größte Familie der blutsaugenden Mücken. In Deutschland gibt es etwa 48 verschiedene Arten. Die bekannteste und häufigste ist die Gemeine Hausmücke. In den meisten Fällen sind Mückenstiche unangenehm, aber harmlos. Unter bestimmten Umständen können Mücken jedoch lebensbedrohliche Krankheiten übertragen.

Zu den bekanntesten exotischen Arten von Stechmücken, die sich in Deutschland angesiedelt haben, gehören:

  • Gelbfiebermücke

  • Asiatische oder Japanische Buschmücke

  • Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt und leicht an ihrem gestreiften „Tigerlook“ zu erkennen ist, steht seit vielen Jahren im Zentrum wissenschaftlicher Forschung, denn sie ist ein Vektor - also ein Überträger - für rund 20 Tropenkrankheiten. Dazu gehören das Chikungunya- und das Zika-Virus.

Schon gewusst?

Weitergeben können die Blutsauger diese Krankheiten nur, wenn sie sich zuvor selbst angesteckt haben. Das heißt: Tigermücken können nur dann beispielsweise Dengue-Viren übertragen, wenn sie vorher auch eine Person mit Denguefieber gestochen haben.

Die Übertragung erfolgt in der Regel über das Speichelsekret der Mücke, das beim Stich mit dem Blut des Menschen in Kontakt kommt. Nicht nur ein Mückenstich kann unangenehme Folgen haben.

Auch Zecken können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lymeborreliose übertragen. Mehr über Zecken im Frühling erfahren Sie in diesem Beitrag.

Proteine für den Nachwuchs: Darum stechen Mücken

Mückenschwarm über einer Wiese im Licht der untergehenden SonneDie meisten Stechmücken sind eher in der Dämmerung aktiv.

Eigentlich ernähren sich Mücken von Pflanzen. Mit ihrem Rüssel saugen sie zuckerreichen Saft aus den Blättern und den Nektar aus den Blüten. Die Mücken-Männchen geben sich damit zufrieden.

Die Weibchen dagegen benötigen Proteine, damit ihre Eier reifen können. An dieser Stelle wird es für uns Menschen unangenehm, denn nur die weiblichen Mücken stechen uns, um an unser eiweißreiches Blut zu gelangen.

Auf wen fliegen Mücken?

Schwitzender junger Mann im SommerAngelockt werden Mücken auch durch Körpergeruch: Bestandteile vom Schweiß wie Milchsäure, Harnsäure und Ammoniak ziehen Mücken an.

Manche Menschen wirken auf Mücken besonders anziehend, andere hingegen lassen die Blutsauger links liegen. Woran liegt das? So viel vorweg: Das viel zitierte „süße Blut“ gehört ins Reich der Mythen.

  • Nicht „süßes Blut“, sondern die Blutgruppe spielt bei der Wahl des Opfers eine Rolle. Menschen mit Blutgruppe 0 werden laut Forschung doppelt so häufig von Mücken angeflogen und gestochen wie Menschen mit Blutgruppe A. Blutgruppe B nimmt auf der Beliebtheitsskala der Mücken-Mahlzeiten den mittleren Platz ein.

  • Mücken haben schlechte Augen, aber einen sehr guten Geruchssinn. Diesen nutzen sie, um Kohlendioxid aufzuspüren, das durch die Atmung ausgestoßen wird. Wo das Gas in besonders hoher Konzentration vorhanden ist, vermuten die Plagegeister also ein „atmendes, potenzielles Opfer“.

  • Die Farbe der Kleidung hat ebenfalls einen Effekt. Mücken erkennen dunkle Farbe besser und fliegen Personen mit entsprechender Kleidung häufiger an. Außerdem können sie sich hier besser tarnen.

  • Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Körpertemperatur. Je höher sie ist, desto eher stechen die Mücken zu. Deshalb sind beispielsweise Sportler und Schwangere häufiger von Stichen betroffen. Auch Alkohol kann die Körpertemperatur erhöhen und die Blutsauger anlocken.

Schon gewusst?

Mücken haben eine sehr kurze Lebensdauer. Es wird geschätzt, dass weibliche Stechmücken weniger als zwei Monate leben. Bei den männlichen Stechmücken liegt die Lebenserwartung mit etwa zehn Tagen noch niedriger.

Nicht nur Mücken können in Sommernächten den Schlaf rauben. Auch schweißtreibende Temperaturen sorgen dafür, dass viele Menschen im Sommer kein Auge zu bekommen. Hilfreiche Tricks, wie Sie die Hitze bei Nacht besser ertragen, finden Sie hier.

Praktische Tipps gegen Mücken

Kind wird mit Mückenspray eingesprühtMückensprays sind eine Alternative, sich die Plagegeister vom Leib zu halten. Einige Präparate schützen nicht nur von Mückenstichen, sondern auch vor Zecken.
  1. Körperhygiene ist ein effektiver Mückenschutz: Regelmäßiges Duschen kann helfen, sich die ungebetenen Besucher vom Leib zu halten.

  2. Duftstoffe können Mücken anziehen. Wählen sie deshalb ein möglichst geruchsneutrales Deo und verzichten Sie bei Parfum auf süßliche Düfte.

  3. Das Tragen langer, heller Kleidung ist ebenfalls ein guter Tipp gegen Mücken.

  4. Geben Sie Mücken keine Gelegenheit zum Brüten. Die Insekten legen ihre Eier in stehendes Wasser. Lassen Sie deshalb keine gefüllten Gießkannen herumstehen. Tauschen Sie Wasser in Topfuntersetzern, Vogeltränken, Planschbecken etc. regelmäßig aus. Falls in Ihrem Garten eine Regentonne steht, decken Sie sie ab.

  5. Ein geeigneter Mückenschutz für das Haus sind Fliegengitter im Fenster oder in der Terrassentür.

  6. Das sicherste Mittel gegen Mückenstiche im Schlaf ist ein Mückennetz um das eigene Bett.

  7. Frische Kräuter in der Wohnung sollen abschreckend auf Stechmücken wirken. Die Gerüche von Minze, Lavendel, Zitronenmelisse, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Tomaten mögen die Blutsauger nicht.

  8. Räuchermischungen, Räucherspiralen oder Räucherkegel sind nur für Balkon und Garten geeignet. Durch den Rauch sollen die Stechmücken schnell das Weite suchen. Auch Kaffeepulver ist eine gute Alternative. Geben Sie hierzu einfach etwas Kaffeepulver auf eine feuerfeste Unterlage und zünden Sie das Häufchen an einer Stelle an.

Dass Mücken durch Licht angelockt werden, ist übrigens ein weit verbreitetes Märchen. Noch mehr Irrtümer über Mücken finden Sie in unserer Fotostrecke:

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Bei feuchtwarmem Wetter schwirren wieder unzählige Mücken umher. Die Mini-Vampire können zur Qual werden und unangenehme Stiche hinterlassen. Dabei ranken sich viele Mythen um diese Plagegeister. Die zehn häufigsten Irrtümer über Mücken stellen wir in dieser Fotostrecke vor.

Hilfreiche Hausmittel gegen Mückenstiche

Hat eine Mücke zugestochen, lässt die Reaktion des Körpers meist nicht lange auf sich warten. Der allergische Juckreiz mit Rötung und Schwellung wird durch eine Ausschüttung von Histamin hervorgerufen.

Ein Mückenstich wird von Person zu Person anders wahrgenommen. Während die einen tagelang einen rot geschwollenen und juckenden Bereich auf der Haut spüren, merken die anderen schon nach wenigen Stunden nichts mehr von dem Stich.

Wann zum Arzt?

Treten nach einem Mückenstich ungewöhnliche Reaktionen wie eine übermäßige Schwellung, grippeähnliche Symptome oder Durchfall auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche Infektionen mit durch Mücken übertragene Krankheiten auszuschließen.

Egal, welches Hausmittel gegen Mückenstiche Sie anwenden: Sobald der Juckreiz einsetzt, sollten Sie rasch reagieren. Nur so lässt sich die Reaktion des Körpers möglicherweise noch eindämmen.

Tipps für Hausmittel, die gegen Mückenstiche helfen

Flasche mit Aloe Vera Gel und angeschnittenen Blättern der PflanzeEin weiteres Hausmittel bei Mückenstichen ist eine Creme oder ein Gel mit Aloe Vera. Sie spendet Feuchtigkeit und reduziert auch den Juckreiz.
  • Hitze: Ein erhitzter Löffel oder ein mit heißem Wasser getränkter Wattebausch neutralisieren das Mückengift, dessen Eiweißproteine bei über 45 Grad zerstört werden. Geschieht das frühzeitig nach dem Stich, lässt sich auf diese Weise oftmals die Reaktion des Körpers eindämmen, sodass der Juckreiz weniger schlimm ausfällt oder sogar ganz ausbleibt. Vermeiden Sie Verbrennungen!

  • Kälte: Kühlen Sie den Stich mit kaltem Wasser oder einer Gel-Kühlkompresse. Das reduziert die Schwellung, kann Entzündungen vorbeugen und lindert auch den quälenden Juckreiz.

  • Spucke: Die eigene Spucke ist zugleich das älteste und einfachste Hausmittel zur Behandlung von Mückenstichen. Sie kühlt nicht nur die betreffende Stelle, sondern die enthaltenen Enzyme wirken auch desinfizierend.

  • Zwiebeln: Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel desinfiziert die Wunde und mindert den Juckreiz.

  • Weißkohlblätter: Zerkleinern Sie die Blätter und tupfen Sie den ausgetretenen Saft auf den Insektenstich. Das wirkt entzündungshemmend und mildert den Juckreiz.

  • Essigwasser: Eine Kompresse mit Essigwasser kühlt, desinfiziert und lindert den Juckreiz.

Tipp:

Finger weg vom Stich! Auch wenn der Juckreiz dazu verleitet, sich einfach zu kratzen: Versuchen Sie, es nicht zu tun. Kratzen verschlimmert den Juckreiz und kann zu Entzündungen oder Narbenbildung führen.

Neben den oben genannten Hausmitteln gegen Mückenstiche sind in der Apotheke verschiedene Gels und Salben erhältlich. Sie enthalten Antihistaminika oder Hydrocortison und sorgen dafür, dass Mückenstiche nicht so stark anschwellen. Vor allem, wenn Sie bei schönem Wetter in der Natur unterwegs sind, sind diese Präparate praktische Begleiter.

Achtung: Bei manchen Menschen kann ein Mückenstich eine Überempfindlichkeitsreaktion in Form einer Allergie auslösen. Die Folgen können Hautausschlag, Atemnot bzw. Schwindel sein. Sollten Sie nach einem Stich Symptome dieser Art feststellen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf!

Warum gibt es Mücken?

Blumentöpfe mit Auffangschalen voller WasserStehendes Wasser ist eine ideale Brutstätte für Mückenlarven.

Wer glaubt, dass Mensch und Natur gut auf Mücken verzichten könnten, liegt falsch. Die summenden Nervensägen sind sehr nützlich für das Ökosystem. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insektenarten, Frösche, Salamander und Eidechsen. Auch einige Vogelarten wie die Mehlschwalbe fressen Mücken.

Die Larven der Mücken haben ebenfalls eine wichtige Funktion. Sie entwickeln sich in Gewässern wie Flüssen oder Bächen und filtern und reinigen dort das Wasser. Durch ihren Stoffwechsel machen sie außerdem Nährstoffe wie Stickstoff für Pflanzen verfügbar. Auch Fische ernähren sich von den Larven.

Nicht vergessen werden sollte außerdem, dass Mücken verschiedene Pflanzenarten bestäuben - unter anderem auch den Kakaobaum. Daraus folgt: Ohne Mücken gäbe es weniger Schokolade. Das sollte versöhnlich stimmen…

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