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Eisheilige und Co.: Gartenpflanzen vor Kälte schützen - Spätfröste im Frühjahr

Spätfröste im Frühjahr

Eisheilige und Co.: Gartenpflanzen vor Kälte schützen

Apfelblüte mit leichtem Frost
Inhalt

Kommen sie oder kommen sie nicht? Jedes Jahr aufs Neue beschäftigt Hobbygärtner und Landwirte die Frage, ob die Eisheiligen Anfang Mai noch einmal Spätfröste bringen werden. Die Sorge ist durchaus berechtigt, denn junge und zarte Pflanzen können dem plötzlichen Kälteeinbruch oft nicht standhalten.

Doch ist an den Eisheiligen und den Bauernregeln wie „Pflanze nie vor der kalten Sophie“ überhaupt etwas dran? Welche Beetbewohner reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen und wer verträgt „kalte Füße“ gut? Hier erfährst, wie du deine grünen Schützlinge vor den frostigen Fingern des Frühlings schützen kannst.

Spätfröste: Was ist dran an den Eisheiligen?

Sonnenaufgang über einem Feld mit Frost Bei Sonnenaufgang entstehen nach einer frostigen Nacht wunderschöne Bilder. Doch viele Pflanzen vertragen die Kälte im Frühjahr nicht.

Die Eisheiligen sind eine traditionelle Bezeichnung für die Zeit vom 11. bis zum 15. Mai, in der es laut Bauernregel zu Kaltlufteinbrüchen kommen kann. Regeln wie „Vor Nachtfrost du nicht sicher bist - bis Sophie vorüber ist“ besagen, dass bis zur „Kalten Sophie“ am 15. Mai, dem Gedenktag der heiligen Sophia, Frostgefahr besteht und empfindliche Pflanzen geschützt werden sollten.

Die Verlässlichkeit dieser Regel ist jedoch nicht belegt.

Die Wetterdaten seit 1950 zeigen nur vereinzelt Jahre mit Kaltlufteinbrüchen Mitte Mai. Leichte Bodenfröste sind jedoch bis in den Juni hinein möglich. Dann ist von der sogenannten „Schafskälte“ die Rede.

Ist die Vegetation im Frühjahr bereits fortgeschritten, richtet der Frost die größten Schäden an. Besonders gefährdet sind zarte Blüten und Blätter, was in der Folge zu massiven Ernteausfällen führen kann.

Frostschutz: Diese Hilfsmittel hat jeder schnell zur Hand

Glas über einer kleinen Pflanze in eine Beet Frostschutz ist vor allem für junge und zarte Pflanzen wichtig. Ein Glas kann kurzfristig als eine Art „Mini-Gewächshaus“ dienen.

Besonders im Frühling ist es hilfreich, immer ein Vlies, alte Bettlaken oder Kartons bereitzuhalten, mit denen du abends Erdbeeren, Obstbäume, Balkonpflanzen oder Gemüse abdecken kannst. Auch Oleander, Oliven- oder Zitronenbäumchen freuen sich über rechtzeitigen Schutz.

  • Mit einem Wäscheständer kannst du viele Beetpflanzen auf einmal schützen. Einfach alte Laken, Decken oder Gartenvlies über den Ständer hängen und im Nu wird daraus ein einfaches Gewächshaus.

  • Über einzelne junge Pflänzchen lassen sich alte Plastikflaschen stülpen. Schneide den Boden mit einem großen Messer ab und stecke die Flasche über der Pflanze etwa 5 Zentimeter tief in die Erde. Tagsüber schraube den Deckel zur Belüftung ab und abends wieder darauf.

  • Für größere Pflanzen eignen sich Eimer oder Wäschekörbe als Schutz.

  • Kübelpflanzen können mit alten Papiertüten oder Zeitungen geschützt werden.

  • Balkonkästen lassen sich mit größeren Kartons bedecken.

Wichtig:

Frostschutzabdeckungen sollten im Frühling tagsüber wieder entfernt werden, um eine Überhitzung und Schimmelbildung zu verhindern.

So erkennst du Frostschäden an Pflanzen

Junge Gurkenpflanze, die ihre grünen Blätter hängen lässt Gurken vertragen keine Kälte: Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius leiden die Pflanzen. Bevor sie ins Freie kommen, sollten die Eisheiligen vorbei sein.

Hobbygärtner können leicht erkennen, ob eine Pflanze Frostschäden erlitten hat. Die Blätter zeigen zunächst eine Braunfärbung an der Blattspitze, die sich später auf das gesamte Blatt ausbreitet. Krautige Pflanzenteile werden nach der Frosteinwirkung matschig und verfärben sich braun. Holzige Pflanzenteile wirken vertrocknet. Knospen und Blüten vertrocknen, verfärben sich braun und fallen ab.

Leichte Frostschäden im Frühjahr müssen für eine Pflanze nicht das Ende bedeuten. Abgestorbene Teile vertrocknen, fallen irgendwann ab und neue Triebe wachsen nach. Wem das nicht schnell genug geht, kann die betroffenen Pflanzenteile abschneiden.

Spätfrost: Welche Pflanzen sind gefährdet?

Pinke Fuchsie, die ihren Blütenkopf hängen lässt. Fuchsien sollten im Herbst vor dem ersten Frost ins Winterquartier gebracht werden. Erst, wenn keine Gefahr durch Nachtfröste mehr besteht, können sie wieder ins Freie.

Die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling verleiten dazu, Balkon, Terrasse und Garten wieder Farbe zu verleihen und neue Blumen zu pflanzen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Bei der Auswahl der blühenden Farbtupfer solltest du jedoch darauf achten, welche Pflanzen besonders kälteempfindlich sind. Unsere Tabelle zeigt kälteempfindliche und kälteunempfindliche Pflanzen auf einen Blick:

Kälteempfindliche PflanzenKälteunempfindliche Pflanzen
GeranieHornveilchen
BegonieKrokus
PetunieNarzisse
FuchsieSchaumblüte
MargeritePrimel
Orangen-, Zitronen- und MandarinenbaumTraubenhyazinthe
Winterling

Auch einige frostempfindliche Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken und Bohnen sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Salat, Möhren, Radieschen oder Spinat sind hingegen frostunempfindliche Gemüsesorten und vertragen die Kälte gut.

WetterOnline Saisonkalender für Gemüse

Auch bei Obstbäumen kann Spätfrost großen Schaden anrichten. Sobald sich Blütenknospen und Triebe gebildet haben, sind Minusgrade gefährlich. Als Faustregel gilt: Geschlossene Knospen vertragen minus 4 Grad. Sind schon Blütenblätter zu sehen, liegen minus 2 Grad noch im Toleranzbereich und bei offenen Blüten liegt die Grenze bei 0 Grad.

Droht Bodenfrost? Mit dem TemperaturRadar durchs Gartenjahr

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Paar bepflanzt Garten mit bunten Blumen Blumen sorgen nach den dunklen, kalten Wintermonaten für Farbtupfer im Garten.

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