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Pilze, Beeren, Kräuter und Co. - Essbares aus Wald und Wiese sammeln

Essbares aus Wald und Wiese sammeln

Pilze, Beeren, Kräuter und Co.

Frau sammelt Kräuter im Wald
Inhalt

Ein Ausflug in den Wald bietet nicht nur Erholung, sondern auch unmittelbaren Kontakt mit der Natur. Und ganz nebenbei lässt sich dabei auch noch die Vorratskammer füllen, denn zwischen Bäumen und Sträuchern verstecken sich viele essbare Schätze, die nicht nur kostenlos, sondern auch lecker und gesund sind.

Egal, ob du eine Pilzmahlzeit zubereitest, Säfte und Tees aus Waldfrüchten herstellen, ein Kräuterpesto mixen, Walnüsse knacken oder Esskastanien rösten möchten: Die Waldküche ist äußerst vielfältig und überrascht mit außergewöhnlichen Aromen.

Was du im Wald an Essbarem entdecken kannst, wie du beim Sammeln vorgehst und was du überhaupt mitnehmen darfst, verraten wir dir in diesem Beitrag:

Pilze: Schmackhafte und gesunde Waldbewohner ernten

Pilze sammeln im Wald Pilze sind eine beliebte Delikatesse: Sie lassen sich vielseitig zubereiten, sind äußerst schmackhaft und enthalten eine ordentliche Portion Nährstoffe.

Die Hauptsaison für das Sammeln von Pilzen ist der Herbst, doch auch in den anderen Jahreszeiten sprießen die leckeren Waldbewohner aus dem Boden. Wer genau hinschaut, kann am Wegesrand zahlreiche Arten entdecken. Neben Pfifferlingen, Steinpilzen und braunen Champignons finden sich auch weniger prominente Vertreter wie Morcheln, Parasole, Schwämmchen oder Schirmlinge.

Doch Vorsicht! Giftige Doppelgänger harmloser Speisepilze gehören auf keinen Fall ins Körbchen.

In unserem Ratgeber haben wir jede Menge Infos rund um die schmackhaften Waldbewohner zusammengestellt: Von den Regeln und Risiken beim Sammeln über die richtige Ausrüstung bis hin zur Zubereitung und Lagerung ist alles dabei:

Ratgeber "Pilze sammeln"

Beeren: Süße Früchtchen sammeln

Brombeeren pflücken Wenn Walderdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Waldheidelbeeren, Preiselbeeren und Co. nach einem Spaziergang in der Küche landen, eignen sie sich hervorragend für die Zubereitung von Süßspeisen, Kompott und Marmelade oder als Beilage zu Eis.

Im Sommer ist der Wald nicht nur ein schattiger und ruhiger Ort der Erholung, sondern auch ein Paradies für Naschkatzen. Am Wegesrand wachsen herrlich süße Beeren, die einen Ausflug in die Natur noch verlockender machen. Oft wirken sie recht klein und unscheinbar im Vergleich zu gezüchteten Exemplaren, doch geschmacklich übertreffen sie diese bei weitem.

Darüber hinaus sind Beeren unglaublich gesund. Sie enthalten viele Vitamine von A bis C und Mineralstoffe, wie Eisen, Kalium und Kalzium und gelten sogar als heimisches Superfood. Leider lauern beim Beerenpflücken im Wald auch einige Gefahren.

Darauf solltest du beim Beerenpflücken achten:

  • Um unangenehme Kratzer zu vermeiden, ist es ratsam, beim Brombeerenpflücken eine lange Hose und ein langes Oberteil zu tragen, denn die langen Triebe sind mit vielen Dornen besetzt.

  • Nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich können Zeckenbisse sein. Auch um diese zu verhindern, ist lange Kleidung bei Waldspaziergängen angesagt, denn Zecken können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose übertragen.

  • Möglich ist, dass sich die Eier des Fuchsbandwurms in den Ausscheidungen befallener Tiere an Beerensträuchern befinden. Das Risiko einer Infektion, die erst nach fünf bis zehn Jahren ausbrechen kann, ist für den Menschen zwar gering. Der Krankheitsverlauf kann jedoch schwer sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, wäscht die Beeren sehr gründlich oder pflückt nur Beeren, die ab einer Höhe von 60 bis 80 Zentimetern wachsen. Die Eier des Fuchsbandwurms sterben erst durch Erhitzen auf 70 Grad zuverlässig ab.

Wildkräuter: Helden im Unkrautmantel pflücken

Wildkräuter in Wald und Wiese sammeln Unkraut oder Wildkraut? Das liegt im Auge des Betrachters. Für die einen sind Pflanzen wie Bärlauch, Giersch oder Löwenzahn ein unerwünschtes Ärgernis, für die anderen eine kulinarische Bereicherung.

In Deutschland gibt es mehr als 1500 essbare Wildkräuter. So klein und unscheinbar sie auch sind, sie haben es in sich: Oft sind die „Helden im Unkrautmantel“ vitaminreicher als Gemüse aus dem Supermarkt. So gilt beispielsweise die Brennnessel als heimisches Superfood. Als Tee, Suppe, Salat oder Spinatersatz ist sie ein echtes Allroundtalent.

Die Blätter liefern wertvolles pflanzliches Eiweiß sowie zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Eisen. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wird die Brennnessel als Heilpflanze vor allem bei Harn-, Nieren- und Gelenkbeschwerden oder zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt.

Mehr zum Thema Wildkräuter gibt's hier:

Essbare Kräuter aus Wald und Wiese

Nüsse: Pure Kernenergie sammeln

Stiege mit geernteten Walnüssen Nach dem Sammeln lagerst du Walnüsse am besten kühl und dunkel. Das beugt der Bildung von Schimmelgiften vor. Nüsse mit Schale halten sich bei korrekter Lagerung bis zu einem Jahr.

Die beste Zeit zum Nüssesammeln ist von Mitte September bis Ende Oktober. Reife Nüsse sind daran zu erkennen, dass sie auf dem Boden liegen. Nüsse, die noch nicht vom Baum oder Strauch gefallen sind, sind also noch nicht reif. Solange sie am Baum oder Strauch hängen, können Frost und Regen den Nüssen nichts anhaben. Sind sie jedoch heruntergefallen, sollten sie möglichst schnell aufgesammelt werden, damit sie nicht schimmeln.

Schon gewusst?

Ein Sonderfall sind Haselnüsse: Sie fallen zwar auch zu Boden, lösen sich aber vorher aus ihrer trockenen Blatthülle. Auch Haselnüsse sollten möglichst rasch aufgesammelt werden. Manchmal sind sie jedoch vom Haselnussbohrer befallen. Erkennbar ist dies an kleinen Löchern in der Schale.

Kraftpakete für Herz und Hirn

Heimische Nüsse haben es in sich und versorgen uns mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Darüber hinaus enthalten sie hochwertige Fette wie Omega-3-Fettsäuren, die die Blutgefäße jung halten und durch freie Radikale vor Entzündungsprozessen schützen. Außerdem enthalten Nüsse viele Ballaststoffe und Polyphenole, denen ebenfalls eine herzschützende Funktion zugeschrieben wird.

Haselnüsse

Haselnüsse haben mit rund 60 Prozent einen sehr hohen Fettgehalt, von dem etwa die Hälfte aus gesunden einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Die Haselnuss ist auch ein wichtiger Lieferant von Vitamin E und B-Vitaminen. Zudem ist sie reich an Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink.

Walnüsse

Bei Walnüssen liegt der Fettgehalt bei etwa 70 Prozent –auch hier handelt es sich um einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter auch Omega-3-Fettsäuren. Im Vergleich zu anderen Nüssen enthält die Walnuss die meisten Antioxidantien.

Überdies trumpft die Nuss mit den Vitaminen E, B1, B2, B3, B6 und Folsäure auf. Ebenfalls sind Zink, Phosphor und Eisen enthalten.

Schon gewusst?

Das in Walnüssen enthaltene Lecithin wird vom Körper in den Botenstoff Acetylcholin umgewandelt, weshalb Walnüsse auch die Leistungs- und die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns steigern.

Was und wie viel darfst du im Wald sammeln?

Fallobst auf einer Streuobstwiese Das Sammeln und Zubereiten von frischen, natürlichen und regionalen Lebensmitteln verbindet Genuss mit Nachhaltigkeit und sorgt nicht nur für einzigartige Geschmackserlebnisse, sondern auch für eine tiefe Verbundenheit mit der Natur.

Grundsätzlich dürfen Flächen in der freien Natur betreten werden. Dabei dürfen auch Blumen, Kräuter und Pflanzen mitgenommen werden, allerdings nur für den eigenen Bedarf. Es gilt die in §39 des Bundesnaturschutzgesetzes beschriebene „Handstraußregel“. Danach darf nur so viel gepflückt werden, wie zwischen Daumen und Zeigefinger passt.

Übermäßig bedienen darf sich ohnehin niemand, denn wer seine gesammelten Schätze verkaufen möchte, benötigt eine Genehmigung. Nicht erlaubt ist das Sammeln in Naturschutzgebieten und das Entnehmen geschützter Blumen und Pflanzen.

Tipp:

In vielen Orten gibt es öffentliche Streuobstwiesen, die von Städten, Gemeinden oder Vereinen bewirtschaftet werden und auf denen geerntet werden darf. Auf einigen dieser Obstwiesen werden auch vorwiegend alte Sorten angebaut. Dadurch soll die Vielfalt der Obstsorten geschützt werden.

Pflücke dein Menü aus der Natur!

Von frischen Kräutern über saftige Beeren bis hin zu energiereichen Nüssen – die Natur bietet eine unglaubliche Vielfalt an gesunden Leckerbissen. Entdecke bisher unbekannte Aromen und Farben und zaubere aus dem, was uns Wald und Wiesen buchstäblich vor die Füße werfen, köstliche Gerichte und erfrischende Getränke.

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