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Klimawandel

Montag, 18.09.2017

Kühler Sommer verhindert Rekord

Arktisches Meereis am Minimum

Die Eisfläche der Arktis hat ihr jährliches Minimum erreicht. Dabei wurde eine der niedrigsten Ausdehnungen seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Dennoch gab es Besonderheiten im Vergleich zu den Vorjahren.

Tiefststand erreicht: Die Karte zeigt die Ausdehnung des Meereises in der Arktis Anfang September im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1980-1999. Bild: Universität Hamburg

Das Meereis im Nordpolarmeer hat im September sein jährliches Minimum erreicht. Ein neues Rekordminimum ist es bei einer Ausdehnung von 4,7 Millionen Quadratkilometer zwar nicht, dennoch handelt es sich um eines der tiefsten Minima seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Nordost-Passage war in diesem Sommer für Schiffe sogar ohne Unterstützung von Eisbrechern befahrbar. Wahrscheinlich bewahrte die Arktis nur ein verhältnismäßig kühler Sommer vor einem neuen Negativrekord wie im Jahr 2012.

Der Lebensraum der Eisbären schrumpft im arktischen Sommer immer weiter zusammen.

Eine weitere Besonderheit in diesem Sommer war die räumliche Verteilung der Eisflächen. Während es in der Tschuktschensee und der Ostsibirischen See weniger Eis gab, konnte sich das Eis nördlich von Spitzbergen und in der Beaufortsee recht gut halten. Im Seegebiet zwischen Grönland und Spitzbergen war es sogar rund einen halben Meter dicker als im vergangenen Sommer.

Die Entwicklung des arktischen Meereieses der vergangenen Jahre im Vergleich. Bild: meereisportal.de

Seit Jahren bereitet die schwindende Meereisdecke den Forschern Sorgen. Zum jährlichen Höhepunkt der Eisbedeckung im März wurde in diesem Jahr so wenig Meereis wie noch nie seit Messbeginn registriert. Im gleichen Winter gab es ungewöhnlich hohe Temperaturen. Selbst am Nordpol wurde der Gefrierpunkt mehrmals überschritten.

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