Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Dezember 2002
"Planetengala"
Die Sonne passiert am 22. des Monats um 2h 14m den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Der astronomische Winter beginnt, und die langen Nächte bescheren uns den Sternhimmel deshalb bereits um ca. 18 Uhr.
Den Nachthimmel beherrschen zur Zeit zwei Planeten: der Ringplanet Saturn und der Riesenplanet Jupiter.
Dem Saturn folgt bald der Jupiter. Er steht in dem Sternbild Löwe und damit ebenfalls hoch in südlicher Richtung am Himmel. Durch seine große Helligkeit, er ist jetzt hinter Sonne, Mond und Venus das vierthellste Objekt am Himmel, ist er der auffälligste Planet der Nacht.
Seine ovale Form und seine prägenden dunklen Streifen lassen ihn im Fernrohr wie ein Osterei aussehen. Durch die schnelle Rotation in nur knapp 10 Stunden lässt sich im Laufe der Nacht seine ganze Wolkenoberfläche betrachten. Im südlichen Äquatorband (im umkehrenden Fernrohr ist es das obere Band!) kann dabei als Ausbuchtung der "Große Rote Fleck", ein gigantischer Wirbelsturm, beobachtet werden.
Der Frühaufsteher unter den Beobachtern kann die Venus in ihrem größten Glanz am Morgenhimmel erleben. Im Teleskop zeigt sie eine schöne Sichelgestalt. Nicht weit von ihr ist mit dem Feldstecher auch schon der rötliche Mars zu finden. Er ist aber noch recht unscheinbar, denn seine große Zeit kommt erst nächsten Sommer.
Im Laufe der Nacht werden sie dann von den Wintersternbildern mit dem prächtigen Sternbild Orion abgelöst. Deren hellste Sterne formen ein riesiges Sechseck, welches in diesem Jahr zusätzlich mit dem Ringplaneten Saturn geschmückt ist. Der Jupiter schreitet dann zu späterer Stunde den Frühjahrssternbildern voran.