Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos November 2004
Planetenparade am Morgenhimmel
Mit der Zeitumstellung zum Ende des Vormonats hat die dunkle Jahreszeit begonnen, und der Sternhimmel erscheint dem Beobachter deshalb bereits um ca. 18 Uhr. Der Abendhimmel zeigt sich frei von allen helleren Planeten. Für den mit einer guten Sternkarte und Fernglas ausgerüsteten Sternfreund lohnt sich, Jagd auf einen äußeren Gasplaneten des Sonnensystems zu machen: den Uranus.
Uranus steht ca. 3 Grad westlich des Sternes Sigma im Sternbild des Wassermann. Im Teleskop zeigt er sich als geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen. Seine Monde sind nur in größeren Teleskopen zu beobachten.
Als erster hellerer Planet erscheint der Ringplanet Saturn gegen 21.30 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Er steht direkt unterhalb der beiden Hauptsterne des Sternbildes Zwilling, Castor und Pollux. Saturn besitzt ein gelbliches Licht und schon im kleinen Schülerteleskop kann man seinen prächtigen Ring bewundern. Bei ruhiger Luft zeigt er sich zweigeteilt. Zwischen dem inneren und äußeren Ring befindet sich die nach ihrem Entdecker benannte Cassini-Teilung.
Während Saturn schon hoch im Süden steht, betritt ab ca. 4 Uhr der nächste auffällige Planet die Himmelsbühne im Osten. Es ist der weiße Jupiter, der im Sternbild Jungfrau seine Bahn zieht. Im Teleskop präsentiert er sich als gestreiftes ovales Scheibchen, welches von den vier hellsten Monden eingerahmt wird.
Zum Monatsanfang geht noch gleichzeitig mit Jupiter die viel hellere Venus als Morgenstern auf. Sie zieht in Richtung Sonne und passiert dabei am 5. des Monats den Jupiter im Abstand eines Vollmonddurchmessers. Es ist die Chance, in einem Teleskop beide Planeten gleichzeitig im Gesichtsfeld zu haben. Dabei zeigt sich im Teleskop die Venus als kleines, schon fast wieder kreisrundes Scheibchen.
Den Abschluss der Planetenparade bildet der rötliche Mars, der aber noch sehr unscheinbar ist und erst ab der Monatsmitte für eine halbe Stunde ab ca. 6 Uhr sichtbar ist, bis er in der heller werdenden Dämmerung verblasst.
Den fortgeschrittenen Abendhimmel beherrschen jetzt im Süden die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus. Ihre Hauptsterne bilden eine lange Sternenkette, die sich halbkreisförmig südlich des auffälligen Sternbildes Cassiopeia befindet. Der große Wagen rollt jetzt scheinbar über den nördlichen Horizont. Um Mitternacht nehmen die prächtigen Wintersternbilder mit ihren vielen hellen Sternen die gesamte östliche Himmelshälfte ein. Dabei funkelt tief im Südosten der hellste Stern des Himmels: der Sirius im Sternbild Großer Hund.