Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Oktober 2002
Merkur am Morgenhimmel
Die Sonne strebt jetzt rasch den südlichen Breiten entgegen, und die Nächte werden wieder länger als die Tage. Der Sternhimmel erscheint uns deshalb schon um ca. 20 Uhr.
In diesem Monat zeigt der flinke Planet Merkur seine beste Morgensichtbarkeit. Zwischen dem 7. und 25. des Monats, am besten um den 13. des Monats herum, finden wir ihn gegen 8.00 Uhr als helles Pünktchen knapp südlich des Ostpunktes in 5 bis 10 Grad Höhe über dem Horizont. Im Fernrohr zeigt er als innerer Planet eine Phasengestalt wie die Venus. Sein Scheibchen ist am 12. des Monats halb beleuchtet.
Zu einer interessanten Konstellation kommt es zwischen Merkur und dem im Laufe des Monats aus dem Strahlenkranz der Sonne hervortretenden Mars. Beide Planeten lassen sich, ebenfalls um den 13. des Monats herum, im Gesichtsfeld eines Fernglases zusammen beobachten.
Lange vor Merkur erscheint der Ringplanet Saturn im Sternbild Stier am Himmel. Seine Aufgangszeit verschiebt sich in die Zeit vor Mitternacht. Ihm folgt etwas nach Mitternacht der hellweiße Jupiter im Sternbild Krebs. Schon ein normales Fernglas zeigt uns den reizvollen Tanz seiner vier großen Monde um ihn herum. Beide Planeten zieren jetzt die mit hellen Sternen ohnehin reichlich gesegneten Wintersternbilder.
Zuvor vollzieht sich am Abendhimmel der Wechsel zu den Herbststernbildern. Die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler stehen zu Beginn der Dunkelheit noch hoch im Süden, doch sie neigen sich zunehmend dem Untergang entgegen.
Die Herbststernbilder sind charakterisiert durch eine lange Kette hellerer Sterne, die sich halbrund südlich des auffälligen Sternbildes Cassiopeia entlang ziehen. Die Sterne dieses Sternbildes formen ein "W"; es steht fast senkrecht über dem Beobachter. Durch dieses Sternbild zieht sich der nördlichste Teil der Milchstrasse. Mit dem Fernglas lassen sich viele schöne offene Sternhaufen finden, die ihre ganze Schönheit erst im kleinen Teleskop offenbaren.
Wer ganz weit hinaus will, sollte nördlich der oben erwähnten Sternenkette nach einem Nebelfleckchen Ausschau halten. Es ist dies der Nachbar unserer Milchstrasse: die Andromedagalaxie - genau so groß wie unsere Milchstrasse und 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.