Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos September 2006
Partielle Mondfinsternis
Die Sonne steht am 23. des Monats um 6.03 Uhr auf dem Himmelsäquator. Sie wechselt von der nördlichen auf die südliche Himmelssphäre. Die Tage und Nächte sind nun fast gleich lang. Die Abende verkürzen sich merklich und so erscheint der Sternenhimmel bereits um ca. 21.00 Uhr.
Der Mond bietet in diesem Monat dem Beobachter zwei (wenn auch bescheidene) Ereignisse. Am Abend des 7. des Monats durchläuft der Erdmond teilweise den Kernschatten der Erde. Es ereignet sich eine partielle Mondfinsternis. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt um 20.05 Uhr. Während er im Südosten Deutschlands dann schon ganz knapp über dem Osthorizont steht, wird er für den Nordwesten erst zu diesem Zeitpunkt aufgehen. Zur Beobachtung sollte sich der Beobachter also eine tiefen südöstlichen Horizont suchen.
Zur Finsternismitte um 20.51 Uhr wird die nördliche Mondhemisphäre tief kupferrot erscheinen. Der Mond wird dabei nur zu 19% in den Kernschatten eindringen. Das tiefe Kupferrot wird dabei von Sonnenstrahlen erzeugt, die die Erdatmosphäre streifend passieren und dabei in den eigentlichen Kernschatten hineingebrochen werden. Die Farbe entspricht dabei einem 'doppelten Abendrot', hängt aber auch von den atmosphärischen Bedingungen der Lufthülle der Erde ab.
Um 21.38 Uhr wird der Mond dann den Kernschatten verlassen. Die Finsternis wird erst um 23.00 Uhr mit dem Austritt aus dem Halbschatten enden. Die Halbschattenphase ist dabei nicht sehr auffällig und spektakulär. Am 12. des Monats passiert der abnehmende Mond, ebenfalls zur Zeit seines Aufganges im Nordosten, den offenen Sternhaufen der Plejaden. Er wird dabei einige leuchtstärkere Haufensterne bedecken. Zur Beobachtung sollte mindestens ein Feldstecher benutzt werden, da der helle Mond die Sterne für das bloße Auge überstrahlt. Die letzten auffälligeren Sterne werden am dunklen östlichen Mondrand gegen 23.30 Uhr auftauchen.
Der abendliche Dämmerungshimmel zeigt tief über dem südwestlichen Horizont noch den weißen Planeten Jupiter. Da das Licht von ihm die horizontnahen und turbulenten Luftschichten passieren muss, lohnt sich eine teleskopische Beobachtung kaum noch. Am 5. des Monats steht der ferne Uranus im Sternbild Wassermann im Gegenschein zur Sonne. Er ist südöstlich des Sternes Lambda im Wassermann als kleines grünlich schimmerndes Sternchen zu finden. An einem richtig dunklen Himmel ist er sogar mit bloßem Auge zu erkennen. Zum Aufsuchen sollten ein Fernglas und eine gute Sternkarte verwendet werden.
Ab 4.00 Uhr in der Frühe erscheint der Ringplanet Saturn über dem nordöstlichen Horizont. Er steht im Sternbild des Löwen und bietet im Teleskop mit seinem Ring einen spektakulären Anblick. Die weiße Venus beendet in diesem Monat ihre Vorstellung als Morgenstern und wird nur noch kurz vor Sonnenaufgang im Osten sichtbar werden.
Am Abendhimmel vollzieht sich der Wechsel von den Sommer- zu den Herbststernbildern scheinbar nur langsam. Den Effekt des täglichen Vorrückens der Sterne gleicht die rasche Verfrühung der Dämmerung fast aus. Deshalb stehen die Sommersternbilder (Leier, Schwan und Adler) bei Einbruch der Dunkelheit immer noch ho ch im Süden. Ihnen folgen im Laufe der Nacht die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus, deren Hauptsterne eine auffällige Sternenkette bilden.