Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos uli 2005
Mars gewinnt an Helligkeit
Am 5. des Monats um 7.00 Uhr befindet sich die Erde im sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn. Von der Sonne trennen sie dann 152,1 Millionen Kilometer. Das sind 5 Millionen Kilometer mehr als im Januar. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen haben also, entgegen landläufiger Meinungen, nichts mit dem Sonnenabstand zu tun.
Der Sonnenlauf wendet sich erst allmählich in Richtung südlicherer Himmelsbreiten, und so verkürzen sich die langen Tage in diesem Monat erst langsam. Der Beobachter muss bis ca. 23.00 Uhr warten, bis es richtig dunkel geworden ist. Für Orte nördlich des 50sten Breitengrades (d.h. Frankfurt a.M.) enden die "hellen Nächte" erst im nächsten Monat.
Die hellweiße Venus ist Abendstern und vergrößert stetig ihren Abstand zur Sonne. Sie wird trotzdem sehr unauffällig bleiben, da sie immer südlichere Himmelsbreiten anstrebt und deshalb schon relativ kurz nach der Sonne ebenfalls untergeht. Der Beobachter findet sie immer knapp über dem westlichen Horizont.
Am 22. des Monats zieht Venus direkt nördlich des Löwenhauptsternes Regulus vorbei und das Planetenscheibchen zeigt im Teleskop schon eine deutlichere Phase. Am Abendhimmel steht einsam der Planet Jupiter bei Dämmerungsende über dem südwestlichen Horizont. Er steht im Sternbild der Jungfrau und verringert seinen Abstand zum Hauptstern dieses Sternbildes, der Spica, zunehmend.
Im Teleskop oder fest aufgestellten Fernglas zeigen sich die 4 größten Monde des Jupiter als kleine Lichtpünktchen links und rechts des Planetenscheibchens. Ihre Positionen ändern sich von Abend zu Abend und bieten dem Beobachter damit immer wieder einen neuen reizvollen Anblick.
Kurz nach Mitternacht erscheint über dem Ostpunkt der rote Mars. Sein Abstand zur Erde verringert sich deutlich und so steigt seine Helligkeit merklich an. Er ist der beherrschende Planet der zweiten Nachthälfte. Im Teleskop zeigt er sich noch nicht ganz rund und bei ruhiger Luft erkennt der Beobachter erste Details wie Dunkelgebiete und die weißen Polkappen auf dem Scheibchen.
Am Abendhimmel stehen jetzt im Süden die Sternbildern Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Hauptsterne bilden dabei ein markantes Dreieck am Himmel. Dieses "Sommerdreieck" durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße. Wir blicken dort in Richtung auf das Milchstraßenzentrum, welches sich aber hinter Staub- und Gaswolken verbirgt. Weiterhin findet der Fernglasbeobachter hier viele schöne und sehenswerte offene Sternhaufen. Mit den galaktischen Staub- und Gasnebeln schauen wir den Sternen quasi in die Wiege, denn eines fernen Tages werden daraus wieder Sterne werden.