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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Dienstag, 01.06.2004

Astro-Infos Juni 2004

Venus vor der Sonne

Der astronomische Sommer beginnt am 21. des Monats um 2.57 Uhr. Die Sonne erreicht den nördlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Von da an werden die Tage wieder kürzer. Für Orte nördlich der geografischen Breite von Stuttgart wird es in diesem Monat jetzt nicht mehr richtig dunkel. Es ist die Zeit der hellen Nächte.

Am 8. Juni steht der Planet Venus in unterer Konjunktion mit der Sonne, dass heißt, er steht genau zwischen Sonne und Erde. Während normalerweise ein solcher Vorgang unbeobachtbar bleibt, ist das in diesem Jahr anders. Das erste Mal seit 1882 wird die "Neuvenus" die Sonnenscheibe passieren. Ihr schwarzes Scheibchen wird sich ab 7.20 Uhr am unteren Sonnenrand zeigen und bis 13.23 Uhr über die südliche Sonnenscheibe wandern.

Zur Beobachtung ist auf einen ausreichenden Schutz des Auges zu achten, um schwere Augenschäden und Erblindung zu vermeiden. Dazu sollte mit Projektionsmethoden oder entsprechenden Filtern (Sonnenfinsternisbrille, Objektivsonnenfilter bei Teleskopen etc.) beobachtet werden. Der nächste Durchgang der Venus vor der Sonne wird erst im Jahre 2012 stattfinden und nur teilweise von Deutschland aus beobachtbar sein.

Der Abendhimmel zeigt sich weitgehend planetenleer. Die einzige Ausnahme bildet der weiße Jupiter, der halbhoch in westlicher Richtung zu finden ist. Mit dem Teleskop lassen sich leicht seine vier größten Monde beobachten, die Abend für Abend andere Konstellationen darbieten.

Der nächtliche Sternhimmel zeigt jetzt eine deutliche Zweiteilung. In der westlichen Hemisphäre stehen die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter, deren helle Hauptsterne das große Frühjahrsdreieck formen. Über dem Kopf des Beobachters befindet sich die Konstellation Großer Wagen. In nordöstlicher Richtung vom Bärenhüter ausgehend findet man das markante Sternbild "Nördliche Krone" und weitergehend das Sternbild "Herkules". Hier findet sich mit bloßem Auge ein verwaschenes Fleckchen, welches sich im Teleskop als kugelförmige Ansammlung vieler Sterne entpuppt. Es ist der hellste Kugelsternhaufen des nördliches Himmels und auch im Fernglas ein beeindruckendes Objekt.

Die östliche Himmelsphäre wird dominiert von den Sternbildern Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Hauptsterne formen ebenfalls ein Sterndreieck, welches Sommerdreieck genannt wird. Die hellen Sterne des Schwans bilden ein großes Kreuz am Himmel. Der Fußstern des Kreuzes ist Albireo, einer der schönsten Doppelsterne des Himmels. Seine beiden Komponenten bilden einen schönen Farbkontrast in Blau und Orange. Mitten durch das Sommerdreieck zieht sich die sommerliche Milchstraße. In ihrem zart schimmernden Band verbergen sich zahlreiche Gasnebel und Sternhaufen, die mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop aufgespürt werden können.

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