Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Juni 2003
Astronomischer Sommer beginnt
Der astronomische Sommer beginnt am 21. des Monats um 21.10 Uhr. Denn dann erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Von nun an werden die Tage wieder kürzer. Für Orte nördlich der geografischen Breite von Stuttgart wird es jetzt nicht mehr "richtig" dunkel. Es ist die Zeit der "hellen" Nächte.
Halbhoch in der nordwestlichen Abenddämmerung erscheint als erstes der weisse Jupiter als Abendstern. Für den Teleskopbeobachter ergibt sich diesen Monat die letzte Gelegenheit, die gegenseitigen Bedeckungen und Verfinsterungen seiner Monde zu beobachten. Wenn er im Herbst wieder am Morgenhimmel auftaucht, ist die Erde schon wieder aus der Jupitermondbahnebene herausgewandert.
Zum Planeten der zweiten Nachthälfte avanciert der rote Mars. Seine Entfernung zur Erde verringert sich weiter. Damit steigt seine Helligkeit an, die im Laufe des Monats die des hellsten Sternes am Himmel, des Sirius, erreicht.
Er zieht seine Bahn durch die Sternbilder Steinbock und Wassermann und steht somit nicht sehr hoch am südlichen Himmel. Im Fernrohr ist sein Scheibchen jetzt schon groß genug, um Details der Oberfläche zu erfassen. Seine südliche Polarkappe schmilzt rapide, denn auf seiner südlichen Hemisphäre hat im vorigen Monat der Frühling begonnen.
Für den Fernglasbeobachter ergibt die Beobachtung des roten Planeten vom 20. bis 26. des Monats noch ein kleines Präsent. Circa 3 Grad nördlich des roten Marsscheibchens ist ein kleineres grünliches Scheibchen in den Sternen zu entdecken. Dies ist der ferne Planet Uranus.
Seine Helligkeit reicht jetzt gerade aus, ihn mit bloßem Auge in einer dunklen Nacht ausfindig zu machen. Die Aufnahmen der Raumsonde Voyager zeigten Uranus als einheitliche Planetenscheibe ohne Details. So müssen sich die Teleskopbeobachter mit dem Auffinden zufrieden geben.
Der nächtliche Sternhimmel zeigt eine deutliche Zweiteilung. Im westlichen Teil stehen die "Frühlingssternbilder" Löwe, Jungfrau und Bärenhüter, deren helle Hauptsterne das große Frühjahrsdreieck formen. Über dem Kopf des Beobachters befindet sich der Große Wagen. Die Verlängerung der gekrümmten Deichsellinie führt dabei auf den hellen Stern Arktur, der eine obere Ecke des Frühjahrsdreiecks bildet.
In nordöstlicher Richtung von Arktur ausgehend findet man das markante Sternbild "Nördliche Krone" und weitergehend das Sternbild "Herkules". Hier findet sich mit bloßem Auge ein verwaschenes Fleckchen, welches sich im Teleskop als Ansammlung vieler Sterne entpuppt. Es ist der hellste Kugelsternhaufen des nördliches Himmels und auch im Fernglas ein beeindruckendes Objekt.
Der östliche Himmelsteil wird dominiert von den Sternbildern Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Hauptsterne formen ebenfalls ein Sterndreieck. Dieses wird Sommerdreieck genannt. Mitten durch dieses Dreieck zieht sich die sommerliche Milchstraße. In ihrem zart schimmernden Band verbergen sich zahlreiche Gasnebel und Sternhaufen, die mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop aufgespürt werden können.