Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos März 2004
"Planetenparade" am Abendhimmel
Am 20. des Monats um genau 7.49 Uhr überschreitet die Sonne den Himmelsäquator in nördliche Richtung und wechselt so vom südlichen auf den nördlichen Sternenhimmel. Tag und Nacht sind gleich lang. Somit erstrahlen die Sterne gegen 19.30 Uhr. Der erste Stern, der am Dämmerungshimmel sichtbar wird, ist hoch im Westen die weiße Venus. Sie erreicht am 29. des Monats ihren größten östlichen Abstand von der Sonne. Mit der Zeitumstellung wird sie dann erst nach Mitternacht untergehen.
Im Fernrohr vergrößert sich ihr Scheibchen rapide, während gleichzeitig ihr beleuchteter Teil immer schmaler wird. Gegen Monatsende erscheint sie wie der Mond im ersten Viertel. Wir haben "Halbvenus", welche auch "Dichotomie" genannt wird. Im Fernrohr sin d wenig Einzelheiten auf dem Scheibchen auszumachen, schauen wir doch auf die undurchdringliche Oberseite der sehr dichten Venusatmosphäre.
Etwas oberhalb der Venus fällt ein helleres rötlich leuchtendes Sternchen im Grenzgebiet zwischen den Sternbildern Widder und Stier auf. Dies ist Mars, dessen selbst im Teleskop schon sehr klein gewordenes Scheibchen keinerlei Details mehr erkennen lässt. Saturn, den Ringplaneten, finden wir als gelblich hellen Stern hoch im Südwesten inmitten der Wintersternbilder. Seine große Ringöffnung macht ihn für den Teleskopbeobachter weiterhin zu einem wunderschönen Beobachtungsobjekt.
Jupiter, den größten Planeten des Sonnensystems, finden wir in südöstlicher Richtung unterhalb des markanten Sternbildes Löwe. Er kommt zu Monatsanfang in den Gegenschein zur Sonne und ist nach Venus und Mond das dritthellste Objekt des Nachthimmels. Im F ernrohr zeigen sich seine bunten Wolkenbänder und der Tanz seiner vier großen Monde, die ihn ständig umkreisen.
Zwischen dem 20. und 29. des Monats gesellt sich der fünfte und letzte der mit bloßem Auge beobachtbaren "klassischen" Planeten, der flinke Merkur hinzu und vervollständigt die Planetenparade am Abendhimmel. Er kann etwas nördlich des Westpunktes knapp üb er dem Horizont zwischen 19.30 Uhr und 20.00 Uhr (das entspricht 20.30 Uhr bis 21.00 Uhr Sommerzeit) aufgefunden werden. Da dies die einzige Abendsichbarkeit des Jahres ist, sollte der Beobachter diese seltene Gelegenheit ausnutzen.
Am Abendhimmel kündigt sich langsam die neue Jahreszeit an. Es vollzieht sich der Wechsel von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. Diese Frülingssternbilder werden angeführt vom Sternbild des Großen Löwen mit seinem hellen Hauptstern Regulus. Dazu gehören noch die Sternbilder Bootes (Hauptstern Arktur) und die Jungfrau, deren Hauptstern, die Spica, tief im Süden leuchtet. Hoch über d em Beobachter steht dabei der wohlbekannte Große Wagen, der ein Teil des Sternbildes Großer Bär ist.