Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Januar 2005
Ein Komet bei den Plejaden
Am 2. des Monats um 2 Uhr durcheilt die Erde den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn. Sie befindet sich dann ca. 3 Millionen Kilometer näher an der Sonne als im Mittel. Auf unser Klima hat das aber keine Auswirkungen, da die eingestrahlte Energie nur um Promillewerte größer wird. Die Sonne gewinnt in diesem Monat erst unmerklich im Süden an Höhe. Die Tageslänge nimmt kaum zu und deshalb zeigt sich der Sternenhimmel dem Beobachter bereits gegen 18.00 Uhr.
Der Ringplanet Saturn kommt am 14. des Monats im Sternbild Zwillinge in Gegenschein zur Sonne. Er erreicht somit seine geringste Distanz zur Erde und ist die ganze Nacht über beobachtbar. Ab ca. 30facher Vergrößerung zeigen sich dem Teleskopbeobachter bereits seine wunderbaren Ringe, die aus eisüberzogenen Felsbrocken bestehen.
Bei geringer Luftunruhe und hoher Vergrößerung zeigen sich die Ringe dann geteilt. Diese Teilung, eine Zone, die durch die Anziehungskräfte von Monden frei von Teilchen gehalten wird, wird nach ihrem Entdecker als "Cassini-Teilung" bezeichnet.
In klarer und dunkler, d.h. mondfreier, Nacht kann der Beobachter einen seltenen Gast am Himmel bewundern: einen helleren Kometen. Es ist der Komet Machholz, der als grünliches Nebelwölkchen durch die westlichen Wintersternbilder nach Norden zieht. Seine Bahn führt ihn von Monatsbeginn im westlichen Teil des Sternbildes des Stier bis zum Monatsende an das östliche Ende des Sternbildes Cassiopeia.
Dabei erreicht er am 6. des Monats seine größte Erdnähe und Helligkeit und passiert gleichzeitig den offenen Sternhaufen der Plejaden. Im Feldstecher sollte er einen kleinen Schweif in östliche Richtung zeigen.
Nach Mitternacht betritt im Osten ein hellweißer Planet die Himmelsbühne. Es ist Jupiter, im Sternbild der Jungfrau. Im Fernrohr zeigt er sich als ovales und bändergeschmücktes Scheibchen, das von seinen vier hellen Monden umkreist wird.
Der nächste Planet, der sich blicken lässt, ist ab ca. 6.30 Uhr tief im Südosten der rötliche Mars. Er zieht durch den südlichen Teil des Tierkreises und ist noch sehr weit von der Erde entfernt. Selbst im Teleskop sind auf dem kleinen Scheibchen keine Details auszumachen.
Eine Stunde später erscheint dann die hellweiße Venus in der anbrechenden Dämmerung im Südosten. Sie ist schon im Teleskop ein fast wieder rundes volles Scheibchen. In der ersten Monatshälfte kann sie dem Beobachter beim Aufsuchen des flinken Merkur dienen. Er steht direkt rechts oberhalb der Venus und passiert sie am 14. des Monats im Abstand weniger als einem Vollmonddurchmesser. Um diese Konstellation zu sehen braucht man aber ein Fernglas.
Der Abendhimmel stellt sich nun vom Herbst auf den Winter um. Zum Untergang geneigt erblicken wir noch die Herbststernbilder mit dem markanten Sternbild Pegasus.