Klimawandel
IPCC: Mehr Wetterextreme
Klimawandel führt zu Konflikten
Der Weltklimarat ruft in seinem neuen Sachstandbericht die Welt zum schnellen Handeln im Kampf gegen den Klimawandel auf und warnt vor desaströsen Folgen.
Treibhausemissionen vergrößern das Risiko für Konflikte, Hungersnöte und Überflutungen in den kommenden Jahrzehnten. Steigende Temperaturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit "schwerer, tiefgreifender und irreparabler Folgen", heißt es in dem am Montag im japanischen Yokohama verabschiedeten Sachstandbericht des Weltklimarats (IPCC). Umweltschutzorganisationen begrüßten das umfangreiche Dokument, das als Grundlage für die internationalen Klimaschutzverhandlungen dient.
Im 21. Jahrhundert soll vor allem für Europa und Asien das Überflutungsrisiko beachtlich ansteigen. Dürren sollen gerade in trockenen und bevölkerungsreichen Regionen die Wasserknappheit vergrößern. Das wiederum führt - bei steigender Bevölkerungszahl - zu geringeren Erträgen in der Landwirtschaft. Extreme Wetterphänomene wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen werden die Migration von Menschen verstärken. Dies kann zusammen mit Wasser- und Nahrungsmittelknappheit "indirekt das Risiko für Gewaltkonflikte" erhöhen.
Ein ungebremster C02-Ausstoß könnte Schäden in Billionenhöhe verursachen. Unter dem Klimawandel werden besonders arme Bevölkerungsschichten in südlichen Ländern der Erde leiden, heißt es unter Verweis auf Wasserknappheit, Überflutungen und Armut. Ein Temperaturanstieg von zwei Grad über die vorindustriellen Werte werde 0,2 bis 2 Prozent der Weltwirtschaftsleistung vernichten. Ein Anstieg um mehr als vier Grad könnte desaströse Folgen haben.
Seit Dienstag brüteten die Wissenschaftler und Regierungsvertreter in Yokohama südlich von Tokio über den Bericht. Dabei handelt es sich um den zweiten von drei Teilen des nunmehr fünften Sachstandberichts des Weltklimarates.