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Sonntag, 13.09.2015

Komplexe Geologie und Dunst

Pluto entzückt Astronomen

Die Raumsonde "New Horizons" hat bei ihrem Vorbeiflug am Zwergplaneten Pluto vor zwei Monaten faszinierende Bilder gemacht. Sie zeigen eine überraschend vielfältige Landschaft und sogar Wetterphänomene.

Komplexe Geologie: Auf Pluto gibt es hohe Berge, schroffe Täler, Krater und helle Ebenen. Mehr dazu in unserem Video. Quelle: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Viele Astronomen sind aus dem Häuschen: Die Raumsonde "New Horizons" hat atemberaubende Bilder des Zwergplaneten Pluto gemacht. Wegen des Vorrangs anderer Daten, wurde erst jetzt mit der Übertragung der hoch aufgelösten Aufnahmen zur Erde begonnen. Pluto zeigt eine komplexe geologische Struktur mit hohen Bergen und tiefen Kratern und Gräben. Sogar Dünen, eisige Ebenen und Flüsse aus gefrorenem Stickstoff sind zu erkennen. Die enorme geologische Vielfalt überrascht die Forscher und wirft viele neue Fragen zur Geschichte des Zwergplaneten auf.

Sensation: Die Gegenlicht-Aufnahme des Pluto offenbart mehrere Dunstschichten und somit eine, wenn auch sehr dünne Atmosphäre. Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Die wohl größte Entdeckung sind mehrere gut voneinander abgegrenzte Dunstschichten bis in rund 80 Kilometer Höhe, die auf eine strukturierte Atmosphäre hindeuten. Dünenähnliche Gebilde auf der Oberfläche lassen vermuten, dass diese in der Vergangenheit sogar deutlich dichter gewesen sein muss, damit der Wind stark genug wehen konnte. Auch der Pluto-Mond Charon wurde von NEW HORIZONS besucht: Dort fallen ein gewaltiger Krater und tiefe Bruchkanten auf. Vermutlich ist der Mond vor Jahrmillionen bei einem enormen Einschlag fast zerstört worden.

Zerbrochener Mond: Gewaltige Gräben auf Plutos Mond Charon zeugen womöglich von einem verheerenden Einschlag, der den Himmelskörper beinahe zerstört hätte. Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Die Pluto-Mission der Raumsonde ist damit zwar beendet, ihre Reise geht aber weiter. Sie fliegt nun auf den sogenannten "Kuipergürtel" im äußeren Sonnensystem zu. Dieser besteht aus einer Anhäufung von Kometenkernen und kosmischen Gesteinsbrocken, von denen einige sogar größer als Pluto sind. Im Januar 2019 soll die Sonde als erstes von Menschen geschaffenes Objekt einen dieser Himmelskörper passieren und erforschen. New Horizons ist nach Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2 erst die fünfte Raumsonde, die das innere Sonnensystem verlässt.

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