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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Donnerstag, 01.05.2008

Astro-Infos Mai 2008

Großer Wagen und Großer Bär

Der Wonnemonat Mai ist die Zeit des Vollfrühlings, wenn Apfel, Flieder und Rosskastanie blühen. Sein Name dürfte sich von der römischen Wachstums- und Frühlingsgöttin Maja - Mutter des römischen Götterboten Merkur - ableiten. Erst Karl der Große führte im 8. Jahrhundert den Namen Wonnemond ein (eigentlich althochdeutsch "wunnimanot" = Weidemonat), der darauf hinweist, dass man in diesem Monat das Vieh wieder auf die Weide treiben konnte.

Der Sternenhimmel im Mai - Blick nach Süden

Karte: Winfried Kräling - Klick in die Karte öffnet Fenster mit größerer Darstellung

Neben schönen und ersten frühsommerlich warmen Tagen ist der Mai auch für späte Nachtfröste bekannt, eine Großwetterlage, die sich in früheren Jahren mit einer gewissen Regelmäßigkeit einzustellen pflegte und die unter dem Namen "Eisheilige" bekannt ist. Diese Witterungserscheinung trat zumeist in der Zeit zwischen dem 11. und 15. Mai auf und ging häufig mit klaren Nächten einher.

Wer den Götterboten Merkur - der bei den alten Griechen Hermes genannt wurde - sehen möchte, muss gar nicht lange warten. Bereits eine Stunde nach Sonnenuntergang kann man den flinken Planeten (er umrundet die Sonne in nur 88 Tagen) am abendlichen Nordwesthorizont beobachten. Merkur ist der innerste Planet und ist immer nur nahe der Sonne in der Abend- oder Morgendämmerung zu finden. .

Im Mai kann er vom Monatsbeginn bis etwa zum 25. erfolgreich aufgesucht werden. Mars kann auch im Mai noch leicht mit dem bloßen Auge am Abendhimmel gesehen werden, er wandert von den Zwillingen in das Sternbild Krebs. Saturn ist ebenfalls bis nach Mitternacht zu sehen, man findet den Ringplaneten im Sternbild Löwe. Jupiter ist noch immer Planet der zweiten Nachthälfte, er steht als glänzendes Gestirn im Schützen.

Im Frühling steht das bekannte Sternbild "Großer Wagen" hoch am Himmel, seine sieben auffälligen Sterne sind dann leicht zu sehen (siehe Sternkarte). Der Ausdruck Sternbild ist eigentlich falsch, der Wagen ist nur ein Teil des größeren Sternbildes "Großer Bär". Man bezeichnet ein solches Gebilde als Asterismus.

Die historisch nachempfundene Figur des Bären

Bild: Winfried Kräling - Man erkennt, dass die "Wagendeichsel" mit dem "Bärenschwanz" identisch ist und die "Kastensterne" den Hinterteil des Bären bilden. Die viel lichtschwächeren Sterne des Bärenvorderteiles und der Beine sind in lichtverschmutzten Städten nur schwer zu sehen

Kommen wir zurück zum Wagen: Der mittlere Deichselstern heißt Mizar, er ist ein so genannter Augenprüfer. Normalsichtige Menschen sollten mit dem bloßen Auge neben Mizar einen schwachen Begleiter erkennen. Es ist Alcor das Reiterlein. Der Große Wagen eignet sich auch bestens dazu den Polarstern aufzufinden. Verlängert man die Linie der hinteren Kastensterne von Merak über Dubhe um das fünffache, so findet man Polaris, wie der Polarstern auch genannt wird.

Dieser ist entgegen einer weit verbreiteten Meinung nicht der hellste Stern am Himmel, aber mit seiner Hilfe lässt sich in einer klaren Nacht die Nordrichtung feststellen, wenn man von Polaris ein gedachtes Lot zum Horizont fällt.

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