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Montag, 03.06.2013

Dramatische Hochwasserlage

Katastrophenalarm ausgelöst

Die Hochwasserlage im Süden und Osten bleibt dramatisch. In immer mehr sächsischen und bayerischen Städten und Landkreisen ist der Katastrophenalarm ausgelöst worden. In den betroffenen Regionen rücken inzwischen sogar Kräfte der Bundeswehr zur Unterstützung aus. An vielen Flüssen werden Rekordwasserstände gemessen, die jene aus den Jahren 1999 und 2005 übertreffen. In Passau steigt der Pegel immer weiter. Die Stadt erlebt das wohl schlimmste Hochwasser seit dem Mittelalter.

Passau fast ganz unter Wasser

Der Pegel der Donau steigt unaufhörlich. Die Altstadt ist überflutet und die Hochwasserlage spitzt sich immer noch weiter zu. Bildquelle: Armin Weigel/dpa

Der historische Stand von 1501 ist am Montagmittag überschritten worden und erreichte am Abend 12,89 Meter. Dies in Passau der höchste Donaupegel seit mehr als 500 Jahren. In vielen Häusern wurde der Strom abgestellt. Bei Rosenheim brach ein Damm, Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Schulen blieben geschlossen. Die A8 am Chiemsee und mehrere Bahnlinien sind weiterhin gesperrt, immer mehr Menschen müssen evakuiert werden.

Auch in Leipzig und Dresden stellten sich die Menschen auf steigende Pegel ein. Südlich von Leipzig wurde ein See mit Wasser aus der Weißen Elster geflutet, um die Wassermassen von der Stadt fernzuhalten. Der Fluss hatte am Morgen die Hochwassermeldestufe 4 erreicht. Allein in Sachsen wurden hunderte Menschen evakuiert. In Grimma bleibt die Situation angespannt, da noch mit einem erneuten Ansteigen der Mulde gerechnet wird. In Döbeln wurde die Innenstadt überschwemmt, die Anwohner wurden in Turnhallen untergebracht.

Auf weiten Strecken von Rhein, Main und Neckar ist die Schifffahrt eingestellt. In Tübingen, Reutlingen und Heidelberg trat der Neckar über die Ufer. Am oberen Neckar gingen die Wasserstände seit Sonntag jedoch zurück. In Reutlingen werden zwei Menschen vermisst. Es wird vermutet, dass diese in einen Zufluss des Neckars geraten sind.

In den benachbarten Ländern sieht es nicht besser aus. Auch in Österreich führen die Donau und ihre Nebenflüsse Rekordhochwasser. Ein Mensch ertrank in den Fluten. Zwei Menschen werden noch vermisst. In der Schweiz lösten die Starkniederschläge Erdrutsche aus, viele Straßen sind überschwemmt und gesperrt. In Tschechien rief die Regierung wegen der Fluten den Notstand aus. Beim Einsturz eines Wochenendhauses bei Prag starben zwei Menschen.

Überflutete Häuser in Sachsen-Anhalt

Auch in den östlichen Landesteilen führen viele Flüsse starkes Hochwasser. Entlang der Weißen Elster und der Saale gilt noch die Hochwasserwarnstufe 4. Wie hier in Wetterzeube in Sachsen-Anhalt stehen Häuser unter Wasser. Bildquelle: Marc Tirl/dpa

In Teilen Sachsens und Bayerns sind seit Sonntag noch einmal über 50 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Direkt am Alpenrand kamen innerhalb von vier Tagen örtlich sogar über 450 Liter zusammen. Vor allem vom Erzgebirge bis zur Donau regnet es bis Montagabend weiter. Regional sind zusätzliche Mengen von 30 bis 40 Liter bis nicht ausgeschlossen.

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