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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Mittwoch, 01.08.2007

Astro-Infos August 2007

Monat der Sternschnuppen

Die Nächte werden in diesem Monat zunehmend länger. Dies liegt an der größeren scheinbaren Bewegung der Sonne in Richtung des südlichen Himmels. So erscheint dem Beobachter der Sternenhimmel schon wieder um ca. 22.00 Uhr. In der Abenddämmerung fällt in geringer Höhe über dem südwestlichen Horizont der weißleuchtende Jupiter ins Auge. Er zieht seine Bahn im Sternbild des Schlangenträgers und steht direkt oberhalb des rötlich leuchtenden Sterns Antares. Dieser ist der Hauptstern des Sternbildes Skorpion.

Durch seine horizontnahe Position muss das Licht von Jupiter auf dem Weg zum Beobachter einen langen Weg durch die bewegten Luftschichten der Erdatmosphäre zurücklegen. Deshalb wird sein ovales Scheibchen im Teleskop oft etwas verwaschen erscheinen. Es gibt aber normalerweise immer wieder kurze Augenblicke, in denen die Luftbewegungen innehalten. Dann sind feinste Details auf dem Planetenscheibchen zu sehen. Der Beobachter erkennt dann die dunklen äquatorparallelen Wolkenstreifen und die großen Wirbelstürme in der turbulenten Jupiteratmosphäre.

Planet der ganzen Nacht ist in diesem Monat nur der äußere Planet Uranus. Gegen Monatsende findet der Fernglasbeobachter den geheimnisvoll grünlich schimmernden Planeten innerhalb eines Vollmonddurchmessers Abstand nördlich des helleren Sternes Phi im Wassermann. In der Nacht vom ersten auf den zweiten des Monats zieht der schon fast volle Mond oberhalb dieses Lichtpunktpaares vorbei. Sonst leistet eine gute Sternkarte Hilfe beim Auffinden.

Eine Stunde nach Mitternacht findet dann eine "Wachablösung" bei den klassischen Planeten statt. Während Jupiter im Südwesten unter den Horizont sinkt, steigt der rötliche Mars über dem nordöstlichen Horizont auf. Er nähert sich weiter der Erde und gewinnt an Helligkeit. Er steht im Sternbild Stier und passiert zur Monatsmitte die Verbindungslinie zwischen den beiden markanten offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden. Da alle Planeten, der Mond und die Sonne diese Stelle in ihrem Himmelsumlauf passieren, nennt man es das "Goldene Tor der Ekliptik".

In den frühen Morgenstunden des 7. des Monats zieht der abnehmende Mond vor dem Sternhaufen der Plejaden vorüber. Er bedeckt dabei zwischen 1.45 Uhr und 3.45 Uhr einige der hellsten Sterne dieses Haufens. Reizvoll an der Beobachtung dieses Ereignisses ist die unmittelbare Wahrnehmung der raschen Mondbewegung. Normalerweise fehlen uns oft die Anhaltspunkte, um die Mondbewegung direkt zu verfolgen.

In der Zeit vom 10. bis 15. des Monats kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die ehemalige Bahn des Kometen 109P /"Swift - Tuttle". Auf ihr umkreisen viele Staubteilchen des Kometen die Sonne und erzeugen dann beim Eintritt in die Erdatmosphäre den bekanntesten Sternschnuppenschauer, die Perseiden. Durch einen Projektionseffekt scheinen alle Sternschnuppenbahnen von einem Punkt am Himmel auszugehen. Der Name des Sternschnuppenstromes bezieht sich dabei auf die Lage dieses Punktes im Sternbild Perseus. Zur Beobachtung der Perseiden sollte man die zweite Nachthälfte nutzen, da sie dann vermehrt auftreten.

Der Nachthimmel wird jetzt beherrscht vom sogenannten "Sommerdreieck", welches durch die Hauptsterne der Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler gebildet wird. Es wird durchzogen vom schwach schimmernden Band der sommerlichen Milchstraße. In ihr kann der Beobachter bereits mit einem Fernglas jede Menge Sternhaufen und Gasnebel beobachten.

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