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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Dienstag, 01.05.2001

Astro-Infos Mai 2001

Flinker Merkur gibt Gastspiel am Abendhimmel

Die Sonne strebt mit großen Schritten dem nördlichsten Punkt auf ihrer Jahresbahn entgegen. Dies führt zur drastischen Verkürzung der Sichtbarkeit des Nachthimmels, auf den der Beobachter bis 23 Uhr warten muss.

Die schnellere Sonne holt dabei die beiden Riesenplaneten Saturn und Jupiter ein, und so beenden diese im Mai ihre lange Sichtbarkeitsperiode.

Als kurzweiliger Ersatz dient um die Monatsmitte herum ein sonst nur schwer sichtbarer Planet: der Merkur. Er durchläuft seine günstigste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Es sollte sich lohnen, auch ihn einmal zu Gesicht zu bekommen, denn immerhin so ll es dem großen Astronomen Nikolaus Kopernikus nie gelungen sein, ihn zu sehen! Nach Merkur sollte man um den 15. des Monats herum tief am Nordwesthorizont ab ca. 23 Uhr Ausschau halten.

Eine schöne Konstellationen der beiden Planeten Merkur und Jupiter ergibt sich um den 16. des Monats, wenn der schnelle Merkur am langsamen Jupiter vorbeizieht. Die Passage ist so eng, dass ein normales Fernglas beide im Gesichtsfeld zeigen sollte.

Der rötliche Mars geht jetzt schon um Mitternacht auf. Er steht zwar tief am südlichen Himmel, nimmt aber noch an Helligkeit zu und übertrifft damit im Laufe des Monats den Jupiter. Sein Scheibchendurchmesser im Fernrohr wächst drastisch an, und so sollte n auch kleine Teleskope schon eine Menge an Einzelheiten auf der Marsoberfläche zeigen. Dies werden vor allem die weißen Polkappen und dunkle Strukturen auf der Oberfläche sein.

Der Abendhimmel zeigt im Süden das große "Frühlingsdreieck", gebildet aus den hellen Hauptsternen der Sternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter. Diese befinden sich alle unterhalb des bekannten Sternbildes "Großer Wagen", der jetzt senkrecht über dem Beob achter steht. Ihnen folgen die zwar nicht so auffälligen, aber doch prägnanten Sternbilder des Herkules und der nördlichen Krone.

Im Herkules fällt dabei, bei dunklem und klarem Himmel, mit bloßem Auge ein kleines Nebelfleckchen auf. Im Fernrohr entpuppt es sich als eine kugelförmige Ansammlung von mehreren zehntausend Sternen. Es ist der hellste "Kugelsternhaufen" des nördlichen S ternhimmels. Diese Gebilde sind sehr alt und stammen aus der Frühzeit unserer Milchstraße. Sie umgeben diese kugelförmig und sind dementsprechend weit von der Sonne entfernt. Das Licht des Kugelsternhaufens im Sternbild Herkules benötigte ca. 23000 Jahre, um zu uns zu gelangen.

Den Morgenhimmel ziert die helle Venus als Morgenstern ab ca. 4 Uhr.

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